Guru soll 40 Frauen missbraucht haben
BANGKOK. Ein Yoga- Guru soll über 40 Frauen sexuell missbraucht haben. Übergriffe sind keine Seltenheit in der Yoga- Szene.
Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der renommierte Guru Swami Vivekananda Saraswati über einen Zeitraum von 15 Jahren Frauen belästigt und missbraucht haben soll. Die Übergriffe hätten sich in seiner Agama-Yoga-Schule abgespielt. Die Schule hat das nun bestätigt, auch weitere Lehrer hätten sich an Schülerinnen vergriffen. «Ich bin jahrelang zu Swami gegangen, um geheilt zu werden. Er überzeugte mich, dass Sex mit ihm helfen würde», wird eines der Opfer in der «Zeit» zitiert. Als sie eines Tages neben dem Guru auf dem Bett gelegen sei, habe er sie abrupt auf den Rücken gedreht und vergewaltigt.
Der Fall von Swami ist längst kein Einzelfall. Auch in anderen Yoga-Arten sind Vorfälle publik geworden, bei denen die spirituellen Lehrer Schülerinnen missbraucht haben sollen. So wurde etwa nach dem Tod des Ashtanga-Yoga-Erschaffers K. Pattabhi Jois bekannt, dass dieser eine seiner ehemaligen Schülerinnen jahrelang körperlich missbraucht haben soll. Weitere Frauen berichteten, wie der Lehrer sie im Intimbereich berührt habe – angeblich nur um Yoga-Positionen zu korrigieren.
Diese und zahlreiche weitere Fälle haben den weltweit grössten Yoga-Verband Yoga Alliance nun dazu veranlasst, die Verhaltens-Charta für YogaLehrer zu überarbeiten. Die betroffene Schule auf der thailändischen Insel Ko Phangan bleibt bis Dezember geschlossen.