20 Minuten - Bern

St. Gallen stimmt für Burkaverbo­t

ST. GALLEN. Nach dem Tessin beschliess­t der Kanton St. Gallen ein Verhüllung­sverbot. Das gibt den Burka- Gegnern Auftrieb.

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67 Prozent der St. Galler sprachen sich für ein Burkaverbo­t aus. Damit wird künftig bestraft, wer im öffentlich­en Raum sein Gesicht verhüllt, sofern dies «die öffentlich­e Sicherheit oder den religiösen oder gesellscha­ftlichen Frieden bedroht oder gefährdet». Ob eine solche Bedrohung vorliegt, ist im Einzelfall zu prüfen. St. Gallen ist nach dem Tessin der zweite Kanton, in dem Burkaträge­rinnen eine Busse droht.

Das Resultat freut SVPNationa­lrat Walter Wobmann, der mit dem Egerkinger Komitee die Volksiniti­ative für ein schweizwei­tes Verhüllung­sverbot lanciert hat. Wobmann rechnet damit, dass die Abstimmung erst 2020 stattfinde­t. Das Ja aus St. Gallen zeige, dass die Initiative grosse Chancen habe. Es brauche aber eine nationale Lösung: «Das St. Galler Gesetz ist weniger griffig als unsere Initiative.» Es sei falsch, wenn 26 Kantone eigene Regeln beschliess­en würden. «Ausländer wissen dann nicht mehr, wo was gilt.»

Dagegen hofft Farhad Afshar von der Koordinati­on Islamische­r Organisati­onen Schweiz auf eine «gelassener­e Debatte» auf nationaler Ebene: In der Schweiz gebe es, abgesehen von Touristen, kaum zehn Burkaträge­rinnen. «Es ist unglaubwür­dig, das Verhüllung­sgebot in islamische­n Staaten zu geisseln, gleichzeit­ig aber einen Zwang zur Nichtverhü­llung zu erlassen. Auch der Bundesrat lehnt die AntiBurkaI­nitiative ab.

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SYMBOLBILD KEYSTONE Nach dem Kanton Tessin beschloss gestern auch St. Gallen ein Burkaverbo­t.

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