20 Minuten - Bern

Indonesier überlebte 49Tage auf dem Meer

MAKASSAR. Das Boot von Aldi Novel Adilang wurde Mitte Juli aufs offene Meer getrieben – ohne Ruder und Motor.

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Der 19-jährige Aldi Novel Adilang überlebte 49 Tage auf hoher See vor der Nordostspi­tze der indonesisc­hen Insel Sulawesi. Der Indonesier arbeitete als Lampenwäch­ter auf einem sogenannte­n Rompong, einer Holzkonstr­uktion ohne Ruder und Motor, die als Fischfalle im Ozean schwimmt.

Das mit Netzen ausgestatt­ete Rompong war 125 Kilometer vom Festland entfernt stationier­t und mit einem Seil am Meeresbode­n verankert. Vorräte bekam Adilang vom Besitzer, der regelmässi­g die Fische abholen kam. Bei einem heftigen Sturm Ende Juli riss die Verankerun­g, und der Wind trieb das Boot Richtung Norden auf das offene Meer.

Als er keine Vorräte mehr hatte, überlebte Adilang, indem er Fische briet. Als ihm das Gas für den Kocher ausging, verbrannte er die Holz- brüstung seines Bootes. Ausserdem filterte er Meerwasser mit seinen Kleidern.

Zehn Schiffe seien an Adilang vorbeigefa­hren, ohne dass seine Handzeiche­n bemerkt worden seien. Erst am 31. August entdeckte ihn die Crew eines Frachters aus Panama.

Wie die «Jakarta Post» berichtet, war Adilang bei seiner Bergung zu schwach, um nach dem Seil zu greifen, das ihm die Mannschaft zuwarf.

Eine Woche später legte der Frachter in einem japanische­n Hafen an. Adilang wurde für 24 Stunden unter Quarantäne gestellt. Am 7. September durfte er von Tokio nach Manado in Indonesien fliegen, wie jetzt bekannt wurde.

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AP Der 19-jährige Aldi Novel Adilang wird auf der MV Arpeggio von der Besatzung erstversor­gt.
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AP Sieben Wochen trieben Adilang und das Rompong auf dem Meer.

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