Das ist die traurigste App aller Zeiten
In der neuen App Everydays trauern Angehörige um Verstorbene – ganz ohne Trolle und Katzenbilder.
Mit dem Dahinscheiden unserer Liebsten stirbt auch deren SocialMediaPersönlichkeit. Auch unsere Tränen vergiessen wir nicht nur für uns allein im stillen Kämmerlein, sondern lassen unseren Gefühlen im Internet freien Lauf. Doch sind SocialMediaPlattformen – mit all ihren Trollen, Selfies und Werbeanzeigen – geeignete Orte für aufrichtige Trauer? Mark Alhermizi, Gründer und CEO der App Everdays, hat seine Zweifel.
«Man könnte uns vielleicht als eine Art Facebook des Todes bezeichnen», sagt Alhermizi. Everdays bietet die Möglichkeit, nutzergenerierte Inhalte wie Fotos, Zitate und Erinnerungen über die Verstorbenen privat weiterzugeben und zu teilen. Trauernde können sich im Netzwerk im kleinen Rahmen untereinander austauschen und sowohl emotionale Gespräche führen als auch logistische und praktische Fragen klären, die in Zusammenhang mit Trauerbewältigung und BegräbnisOrganisation stehen.
«Hinterbliebene sind selten von der Idee begeistert, über den Tod ihres Vaters neben einem Beitrag einer tanzenden Katze zu berichten – wie das bei Facebook häufig der Fall ist», er klärt der Gründer. Mit Everydays wolle er die Angehörigen schützen und den Toten würdevoll Respekt zollen. Mittlerweile ist die App in den USA und Kanada aktiv. Eine weltweite Veröffentlichung soll kurz bevorstehen.