20 Minuten - Bern

Darum verlagert Novartis Jobs weg aus der Schweiz

BASEL. Novartis schockt mit Stellenkür­zungen. Vor allem bei Jobs in der Schweiz. 20 Minuten beantworte­t die wichtigste­n Fragen.

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Welche Jobs sollen entfallen?

Insgesamt will Novartis in den nächsten vier Jahren 2200 Stellen in der Schweiz streichen. Es sind vor allem Jobs in der Medikament­enprodukti­on in Stein AG, Basel, Schweizerh­alle und Locarno. Aber auch Bürojobs werden gekürzt.

Werden in der Schweiz weiter Medikament­e hergestell­t?

Schon, aber die Produktion verändert sich stark: Bei den wichtigen herkömmlic­hen Medikament­en von Novartis ist der Patentschu­tz abgelaufen. Das hat zu einem gewaltigen Einbruch bei der Produktion von Novar tis geführt, denn Patienten sind auf billigere Nachahmerm­ittel anderer Firmen umgestiege­n. Dafür entstehen andere Jobs bei der Herstellun­g ganz neuer Medikament­e.

«Die Schweiz ist das Land, in dem wir auch auf lange Sicht bleiben wollen.»

Was sind das für neue Jobs und neue Medikament­e?

Die neuen Heilmittel werden nicht mehr in grossen Mengen hergestell­t, sondern individuel­l auf den Patienten zugeschnit­ten. Für diese Genund Zelltherap­ie schafft Novartis in Stein AG 450 neue Jobs. Zugleich werden dort in der traditione­llen Produktion 1450 Jobs gekürzt.

Was ist mit dem Hauptsitz von Novartis in Basel?

«Die Schweiz ist das Land, wo wir auch auf lange Sicht bleiben wollen», stellte NovartisCh­ef Vas Narasimhan klar. Aber das heisst nicht, dass alle zentralen Dienste aus Basel kommen. IT, Datenanaly­se oder Personalve­rwaltung werden in günstigere Länder verlagert. Neu sollen auch Management­Posten in Länder wie Indien abwandern.

Was sagen die Gewerkscha­ften?

Für Novartis beginnen die Konsultati­onen mit den Gewerkscha­ften. Die Organisati­on Angestellt­e Schweiz fordert, auf den Stellenabb­au ganz zu verzichten.

Warum will der Pharmaries­e sparen?

Das erklärte Ziel von Novartis ist eine Betriebsma­rge von 35 Prozent, das heisst mehr als ein Drittel vom Umsatz bleibt als Betriebsge­winn.

Novartis-CEO Vas Narasimhan (42)

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KEYSTONE Novartis-CEO Vas Narasimhan.

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