Ursache geklärt: Männchen Sayan hat Elena totgebissen
ZÜRICH. Nach einem Streit hat Tiger Sayan die Tigerdame Elena tödlich verletzt. Im Zoo Zürich nimmt man das junge Männchen in Schutz.
Der Schock im Zoo Zürich war gross: Pfleger fanden am 5. September das Tigerweibchen Elena leblos in der Anlage. Das Institut für Veterinärpathologie der Universität Zürich untersuchte daraufhin die Ursache von Elenas Tod. Gestern wurde das Ergebnis veröffentlicht: Neben altersbedingten Veränderungen im Gehirn, im Verdauungstrakt und in der Blase führten auch Bissverletzungen im Nacken- und Kehlkopfbereich zum Tod der 14-jährigen Tigerin. Diese stammten von einer heftigen Auseinandersetzung zwischen dem Weibchen und dem Tigermännchen Sayan.
Zoo-Direktor Alex Rübel will Sayan aber keine Schuld geben: «Sayan ist kein böser oder aggressiver Tiger.» Für den tödlichen Zwischenfall sei wahrscheinlich ein Biss ins zentrale Nervensystem verantwortlich gewesen: «Elena war weder blutüberströmt noch von Sayan zerfleischt worden», sagt Rübel.
Das Weibchen habe sich schon in den Tagen davor geschwächt gezeigt und eine verstärkte tierärztliche Überwachung benötigt. Zudem sei nach den anfänglichen Startschwierigkeiten vor fünf Monaten endlich Ruhe eingekehrt zwischen den beiden Tieren: «Es gab keine Anzeichen für handfeste Auseinandersetzungen zwischen den Tigern», ergänzt Rübel. Für Sayan werde man nun auf die Suche nach einer neuen Tigerdame gehen. Bis dahin bleibt das zweijährige Männchen allein in der Anlage.