Kommt Fassnacht zu seiner Nati-Premiere?
BRÜSSEL. Eine Mischung aus Sicherheit und Experiment. So geht die Nati die Partie gegen den WM- Dritten Belgien an.
«Das ist der sinnloseste Wettbewerb im Fussball», stänkerte Jürgen Klopp letztes Wochenende. Dem LiverpoolTrainer ist die neue Nations League ein Dorn im Auge. Hauptsächlich wegen der Belastung und Überbelastung der Spieler. Aber da hält es wohl jeder Trainer gerade so, wie er es braucht. «Die Spiele sind eine Mischung aus Sicherheit und Experiment», sagt NatiTrainer Petkovic vor der heutigen Par tie in Brüssel. Der Tessiner ist mit der Nations League nicht so unglücklich wie Klopp.
Petkovic erhält Spiele, in denen das Resultat zwar nicht unwichtig ist, aber die Entwicklung der Mannschaft Vorrang hat. Petkovic verzichtet in diesem Herbst auch schon mal auf die ältere Garde (Lichtsteiner, Djourou, Dzemaili). Stattdessen treibt er die Verjüngung voran. Nach Djibril Sow, dem 19. Debütanten in der Ära Petkovic, sind Christian Fassnacht und David von Ballmoos erstmals dabei. Wird der YBOffensivspieler der 20. Spieler, den Petkovic heute Abend zum Nationalspieler macht? Der Konkurrenzkampf hat längst begonnen, angestrebt wird ein Luxusproblem. Petkovic: «Die Spieler sollen sich empfehlen und mich in Schwierigkeiten bringen.»
Neben den Personalfragen will Petkovic auch das System der Nati weiterentwickeln. Schneller im Umschaltspiel, vertikaler und dominanter soll die Schweiz spielen. Erste Ansätze sah man beim 6:0 gegen Island. Renato Steffen, wieselflinker Flügel aus Wolfsburg, und Fassnacht, flexibler und kreativer Offensivspieler, könnten Teil dieses Plans sein. So gesehen ist die Nations League für Petkovic ein willkommenes Versuchslabor, in dem der NatiTrainer experimentieren kann, ohne gleich die EMTeilnahme zu riskieren.