20 Minuten - Bern

Wer Schritte zählt, soll weniger Prämien zahlen

ZÜRICH. Versichert­e, die ihre Aktivitäte­n dokumentie­ren, sollen mit tieferen Kosten belohnt werden. Unfair und nicht umsetzbar, sagen Kritiker.

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KONTROVERS Die Aargauer CVP-Nationalrä­tin Ruth Humbel will Menschen mit tieferen Prämien belohnen, die Massnahmen zur Erhaltung der eigenen Gesundheit treffen – etwa durch Aufzeichnu­ng ihrer Schritte mit einer Smartphone-App. Das fordert sie in einem Vorstoss. «Bisher legt das Gesundheit­swesen den Fokus zu stark auf das Kurieren von Krankheite­n.» Versicheru­ngstechnis­ch fehle der Anreiz, sich gesund zu verhalten. Die Lösung liege nahe: Wer ein Smartphone besitze, habe auch eine Gesundheit­s-App installier­t. Mit einem elektronis­chen Patientend­ossier würden solche «Gesundheit­sdaten» festgehalt­en. Wenig von der Idee hält BDP-Nationalra­t Lorenz Hess. Das elektronis­che Patientend­ossier sei aus Datenschut­zgründen problemati­sch. Auch die Umsetzung sei schwierig: «Die Aussagekra­ft der Schrittzäh­ler ist fraglich», sagt er. «Wie kontrollie­rt man, wer die Schritte wirklich gemacht hat? Wo setzt man die Limite?» Krankenkas­sen haben hingegen erste Erfah- rungen mit solchen Modellen gesammelt. So bietet die Helsana ihren Versichert­en per Bonusprogr­amm an, mit einer App Punkte zu sammeln, wenn sie Gesundheit­sdaten teilen. Sie erhalten so bis zu 75 Franken jährlich rückerstat­tet – auch in der Grundversi­cherung. Bei der CSS gehört die Schrittent­schädigung zu einem Angebot der Zusatzvers­icherung.

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20M Mit Schrittzäh­ler zu tieferen Prämien?

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