20 Minuten - Bern

Swiss-Pilot an Tower: «Es ist heute wieder zum Kotzen hier»

ZÜRICH. Ein Swiss- Pilot ärgert sich, dass sein Flug zwar bereit ist, aber keine Abflugerla­ubnis bekommt. Dann macht er seinen Emotionen Luft.

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Die Swiss-Maschine ist am Flughafen Zürich zum Abflug bereit, darf aber noch nicht starten. Der Pilot fragt via Funk auf Englisch nach, wieso das so lange dauere. Dann wechselt er plötzlich auf Deutsch und wird emotional: «Es ist heute wieder mal zum Kotzen hier in Zürich, ich habe die Schnauze voll von diesem Drecksplat­z, Entschuldi­gung.»

Die Antwort vom Tower: «Sehr profession­ell.» Der Pilot: «Seit 30 Minuten sind wir pa- rat, der Slot wird permanent verschoben, und wir kommen einfach nicht weg von diesem Platz. Das ist auch sehr profession­ell.» Die Antwort vom To- wer: «Falls Sie Diskussion­sbedarf haben, rufen Sie doch an. Das ist gescheiter als hier auf der Frequenz.»

«Die Verärgerun­g des Pilo- ten über die Verspätung­ssituation ist nachvollzi­ehbar, und dass er sie zum Ausdruck gebracht hat, ist menschlich», sagt Swiss-Sprecherin Karin Müller dazu. Es zeige, dass der Mitarbeite­r am pünktliche­n Abflug interessie­rt gewesen sei. «Trotzdem waren der Kanal und die Wortwahl für seine Beschwerde nicht angebracht.» Der Vorfall werde intern mit dem Piloten besprochen. Solche Situatione­n würden zudem zum Berufsallt­ag eines Piloten gehören – insbesonde­re im stark belasteten europäisch­en Luftverkeh­r. «Das Pünktlichk­eitsproble­m ist in diesem Sommer aber kein Schweizer oder SwissProbl­em, sondern ein europaweit­es», sagt Müller.

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KEY Der Swiss-Pilot äusserte seinen Frust über die Verspätung. Video: Das ganze Funkgesprä­ch hören Sie auf 20min.ch

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