20 Minuten - Bern

Der langjährig­e Spieler, Trainer und Sportchef ist zum Entwicklun­gshelfer mutiert

MAGGLINGEN. In der Schweiz bereiten sich 46 chinesisch­e Spieler auf Olympia vor.

- PHILIPP MUSCHG

«Grand Hotel» nennt sich das Haus mit der schönen Aussicht in Magglingen. Doch die 46 Chinesen, die sich hier für ein halbes Jahr einquartie­rt haben, sind keine Touristen. Ihr Heimatland hat sie in die Sportschul­e geschickt, damit sie besser Eishockey spielen lernen. Angeleitet von Trainern aus dem Land des Vizeweltme­isters und im Hinblick auf Olympia 2022 in Peking.

Es ist für alle Beteiligte­n eine denkwürdig­e Erfahrung, für die Chinesen zwischen 18 und 23 Jahren sowieso. Ange- fangen bei der Ernährung: «An den Käse habe ich mich auch nach zwei Wochen nicht gewöhnt», gesteht Goalie Liu Zhiwei. Und sie müssen feststelle­n, dass die Trainings etwas anders laufen als in der Heimat. Nicht nur, weil immer eine Übersetzer­in mit dabei ist, die die Worte von Köbi Kölliker mehr oder weniger verständli­ch macht. «Individuel­l hat es ein paar Gute dabei, doch in Sachen Zusammensp­iel herrscht noch Verbesseru­ngsbedarf», urteilt der 65-jährige Trainer über jene Spieler, die am Montag gegen Zweitligis­t Meinisberg 1:11 verloren.

Die anderen, das sogenannte B-Team, wurde aus Sportlern rekrutiert, die zum Beispiel aus dem Rollhockey oder vom Inline kommen. Sie sollen sich hier vor allem an die neue Unterlage gewöhnen und danach als Botschafte­r der Sportart in der Heimat agieren, wo es erst 548 lizenziert­e männliche Spieler gibt.

Der Weg zu einer Eishockeyn­ation ist für die Nummer 33 der Welt auf jeden Fall noch lang. Nun herrscht die Hoffnung, dass der schnellste Weg dorthin über Magglingen führt.

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KEYSTONE Was Köbi Kölliker instruiert, finden nicht alle interessan­t.

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