Betrugsskandal: Referees und Journalisten involviert
BRÜSSEL. Die Staatsanwaltschaft verhaftete im belgischen Betrugsskandal bisher 29 Personen.
Das Nations-League-Spiel Belgien – Schweiz von heute wird von einem am Mittwoch publik gemachten Betrugsskandal überschattet. Dabei sind möglicherweise zwei Spiele der ersten belgischen Liga manipuliert worden. Darauf deuten die Ergebnisse der Ermittlungen von gestern hin.
Der Skandal weitet sich aus. Namhaften Persönlichkeiten der Branche werden Spielmanipulationen, Betrug und Geldwäsche vorgeworfen. 29 Personen hat die Polizei festgenommen, gegen fünf wurde Anklage erhoben.
Im Mittelpunkt stehen die beiden Spielerberater Dejan Veljkovic und Arnaud Bayat, aber auch die Schiedsrichter Bart Vertenten und Sébastien Delferière. Wie die Staatsanwaltschaft bekannt gab, hätte letzten März der Abstieg des KV Mechelen in die zweithöchste Liga mit diversen Manipulationen verhindert werden sollen, wenn auch ohne Erfolg. Der Hintergrund: Spielerberater Veljkovic hat diverse geschäftliche Verbindungen zu Mechelen, die Relegation war also nicht in seinem Sinne.
Involviert war Schiedsrichter Vertenten, der in der zweitletzten Runde ein Spiel von Eupen, einem Rivalen Mechelens gegen den Abstieg, arbitrierte. Beteiligt sollen zudem sowohl Vertreter von Mechelen selbst als auch von Waasland-Beveren sein. Laut Staatsanwaltschaft sind gar zwei Sportjournalisten involviert. Um den Verdacht von Vertenten zu lenken, sollen sie kontaktiert worden sein, um die Noten des Referees in den Zeitungen besonders wohlwollend ausfallen zu lassen.