Dominique Aegerter: «Ich bange um meine Karriere»
MOTEGI. Der Berner Motorradfahrer weiss nicht, wies 2019 weitergeht.
Dominique Aegerter wählt klare Worte: «Ich bange um meine Karriere, die Situation ist enorm belastend.» Der Moto-2-Fahrer ist in Japan, er bereitet sich auf das Rennen am Sonntag vor. Vielleicht wird es sein viertletzter Auftritt in dieser Kategorie, er bezeichnet einen Verbleib im Moto-Zirkus als «sehr unwahr- scheinlich». Die meisten Fahrerplätze für die nächste Saison sind längst vergeben, und Aegerter fehlen die Argumente, um sich eine der wenigen noch verbliebenen Pilotenpositionen zu sichern. Einerseits, weil er zuletzt nicht überzeugte. Andererseits, weil er nicht in der Lage ist, mehrere Hunderttausend Franken Sponsorengelder aufzutreiben. «Es ist bitter», sagt Aegerter, der im Sommer beim holländischen Rennstall NTS hätte unterschreiben kön- nen. Dort aber wäre das Material nicht besonders gut gewesen. «Und ich hätte rund eine Viertelmillion Franken mitbringen müssen.»
Zu diesem Zeitpunkt dachte der Berner, er würde sich steigern und seinen Marktwert verbessern. Nun steht Aegerter kurz vor dem Ende seiner langen Moto-2-Laufbahn. Der 28-Jährige blickt auf schwierige Zeiten zurück, mit Stürzen und Managementwechseln, schlechten Strukturen im Kie- fer-Rennstall und dem Tod von Teamchef Stefan Kiefer vor einem Jahr. Aegerter: «Diese Entwicklung hat mir viel Selbstvertrauen geraubt.» Seinen Mut hat die Frohnatur aber noch nicht ganz verloren, vielleicht findet Aegerter einen Platz in zweitklassigen Kategorien wie Superbike, Supersports oder der 2019 startenden MotoE. Weil er auf Managersuche ist, hilft ihm der Bruder bei der komplizierten Zukunftsplanung.