20 Minuten - Bern

«Die Alu-Teile zerschneid­en den Magen der Kühe»

SOLOTHURN. Littering betrifft nicht nur Schweizer Städte, auch Bauernhöfe kämpfen gegen die Folgen des Abfalls. Kühe sterben an den Überresten von Aluminium.

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Ein Bild, das traurig stimmt: Auf dem Asphalt liegt ein junges Rind mit geschlosse­nen Augen. Leser-Reporter Hans-Peter Lehmann aus Nennigkofe­n SO schreibt dazu, dass das Tier dem Nachbarn gehörte und an den Folgen von Aluminium gestorben sei. Er appelliert an seine Mitmensche­n, künftig keinen Abfall in die Landschaft zu werfen. Letzte Woche sei das tote Rind vom Tierentsor­gungsunter­nehmen abgeholt worden. Diese hätten seinem Nachbarn erzählt, dass sie letzte Woche bereits drei Kühe aufgrund ähnlicher Verletzung­en abholen mussten. Eine «Katastroph­e», findet Lehmann: «Die Aludosen zerschneid­en den Magen der Kühe, worauf diese dann innerlich verbluten.»

Dass Littering auf dem Land für die Tiere ein riesiges Problem darstellt, kann Andreas Wyss bestätigen. Der Geschäftsf­ührer des Berner Bauernverb­andes erklärt: «Kühe sind Wiederkäue­r. Die Nahrung wandert rauf und runter und die kleinen Aluminiumt­eile zerschneid­en dann jeweils den Magen.» Die Aluminiumt­eile seien winzig klein und von der Kuh nicht sichtbar: «Durch Landwirtsc­haftsmasch­inen werden die weggeworfe­nen Aludosen zerkleiner­t und landen anschliess­end im Magen der Kühe.»

Um auf die Abfallprob­lematik aufmerksam zu machen, stellen die Bauern Warnschild­er auf. Die Bauernverb­ände beteiligen sich auch an den Cleanup-Days.

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FACEBOOK Diese Kuh starb nach dem Verzerr von Aluminiumr­esten.

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