«Die Alu-Teile zerschneiden den Magen der Kühe»
SOLOTHURN. Littering betrifft nicht nur Schweizer Städte, auch Bauernhöfe kämpfen gegen die Folgen des Abfalls. Kühe sterben an den Überresten von Aluminium.
Ein Bild, das traurig stimmt: Auf dem Asphalt liegt ein junges Rind mit geschlossenen Augen. Leser-Reporter Hans-Peter Lehmann aus Nennigkofen SO schreibt dazu, dass das Tier dem Nachbarn gehörte und an den Folgen von Aluminium gestorben sei. Er appelliert an seine Mitmenschen, künftig keinen Abfall in die Landschaft zu werfen. Letzte Woche sei das tote Rind vom Tierentsorgungsunternehmen abgeholt worden. Diese hätten seinem Nachbarn erzählt, dass sie letzte Woche bereits drei Kühe aufgrund ähnlicher Verletzungen abholen mussten. Eine «Katastrophe», findet Lehmann: «Die Aludosen zerschneiden den Magen der Kühe, worauf diese dann innerlich verbluten.»
Dass Littering auf dem Land für die Tiere ein riesiges Problem darstellt, kann Andreas Wyss bestätigen. Der Geschäftsführer des Berner Bauernverbandes erklärt: «Kühe sind Wiederkäuer. Die Nahrung wandert rauf und runter und die kleinen Aluminiumteile zerschneiden dann jeweils den Magen.» Die Aluminiumteile seien winzig klein und von der Kuh nicht sichtbar: «Durch Landwirtschaftsmaschinen werden die weggeworfenen Aludosen zerkleinert und landen anschliessend im Magen der Kühe.»
Um auf die Abfallproblematik aufmerksam zu machen, stellen die Bauern Warnschilder auf. Die Bauernverbände beteiligen sich auch an den Cleanup-Days.