Inselspital: Politikerinnen verlangen eine Frauenquote
BERN. Im Inselspital schaffen es nur wenige Frauen ins obere Kader. Linke Politikerinnen verlangen nun eine Gesetzesänderung respektive eine Frauenquote.
Im November 2017 musste das Berner Inselspital eine herbe Niederlage einstecken: Oberärztin Natalie Urwyler klagte das Spital wegen Diskriminierung ein – und erhielt vom Regionalgericht BernMittelland recht. Das Obergericht bestätigte später das Urteil.
Nun gerät das Inselspital weiter unter Druck: Wie eine noch unveröffentlichte Untersuchung der Abteilung für Gleichstellung der Universität Bern, die der «SonntagsZeitung» vorliegt, zeigt, besteht betreffend Gleichstellung an der medizinischen Fakultät Handlungsbedarf. Insbesondere weibliches akademisches Personal aus den höheren Hierarchiestufen sei von Diskriminierung betroffen. So würden Männern beispielsweise verantwortungsvollere Aufgaben zugeteilt.
Linke Politikerinnen wollen gegen die Ungleichbehandlung vorgehen. «Da der Regierungsrat und auch die Spitalleitung keine Verantwortung übernehmen wollen, braucht es eine Änderung des Spitalversorgungsgesetzes», sagt die Berner Grossrätin Natalie Imboden (Grüne) zur Zeitung. Im boden will Listenspitäler künftig dazu verpflichten, Frauen in leitenden Positionen gemäss ihrem Anteil in der Berufsgruppe anzustellen. Auch ihre Ratskollegin Ursula Marti (SP) plant einen Vorstoss in der NovemberSession: «Ohne Quote wird es keine Veränderung geben.»