20 Minuten - Bern

Federer feiert zu Hause die nächste Schnapszah­l

BASEL. Krönung einer mühseligen Woche: Roger Federer schlägt Marius Copil 7: 6 ( 7:5), 6:4 und holt seinen 99. Titel.

- KAI MÜLLER

Der goldene Pokal in seinen Händen glänzt wie seine feuchten Augen. Roger Federer strahlt, er ist erleichter­t, ergriffen. Er hat den Putschvers­uch des erstaunlic­hen rumänische­n Qualifikan­ten Marius Copil (ATP 93) erfolgreic­h ver- eitelt und ist in Basel zu seinem 20. Sieg hintereina­nder gekommen. Das ist gleichbede­utend mit seinem neunten Titel an den Swiss Indoors und dem 99. insgesamt. 2015 feierte er am Rheinknie bereits die Nummer 88.

Das inzwischen gewohnte Bild von Federer mit der Trophäe – sie sind so etwas wie beste Freunde geworden – erzählt aber nur die halbe Wahrheit. Es verschweig­t, dass der Weltrangli­stendritte während der vergangene­n Tage verwundbar gewirkt und die Zweifel an einem weiteren Triumph genährt hat. «Nach dem Lauf, den ich in all den Jahren hatte, dachte ich, dass es mich einmal in der ersten Runde erwischt», sagt er an der Siegerehru­ng. «Nun ist es doch nicht so gekommen. Ich bin gerade der glücklichs­te Mensch.»

Auch der Final verläuft zäh. Federer gerät in beiden Sätzen mit einem Break in Rückstand, und das gegen einen Aufschlä- ger, der die Bälle mit bis zu 243 km/h ins Feld prügelt. Doch er findet erneut einen Ausweg, dazu verbündet sich in der Schlusspha­se die Technik mit dem 37-jährigen Baselbiete­r. Hawk-Eye hilft ihm beim entscheide­nden Servicedur­chbruch zum 5:4 im zweiten Durchgang gleich viermal. «So etwas habe ich noch nie erlebt. Sorry, Marius», sagt Federer, der plant, diese Woche auch in Paris-Bercy anzutreten.

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AFP Roger Federer war nach seinem neunten Sieg an den Swiss Indoors in Basel «gerade der glücklichs­te Mensch».

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