Thorberg- Direktor Egger erhält externen Coach
KRAUCHTHAL. In der Strafanstalt Thorberg brodelt es: Die Angestellten fühlen sich nicht mehr wohl. Nun wird gehandelt.
Bereits im Sommer 2017 brodelte es im Berner Gefängnis. Personalfluktuation und eine Umstrukturierung im Vorjahr hatten für Unruhe gesorgt. «Kein Wunder, dass so etwas passiert, wenn man gute Leute ent lässt oder rausmobbt und dafür ein junges Tüpfi anstellt», sagte damals ein ExMitarbeiter zu 20 Minuten. Damals ebenfalls in der Kritik: Direktor Thomas Egger. Er habe einen streng hierarchischen Führungsstil, sagt ein ExMitarbeiter. «Er duldet keine Kritik», so ein anderer. Weitere negative Presse gab es im April, weil im Thorberg Sträflinge gefesselt worden waren, was die AntiFolterKommission auf den Plan rief. Ähn liches war bereits zwei Jahre vorher publik geworden.
Nun soll es also nach der jüngsten Mitarbeiterbefragung zu Veränderungen kommen. Neben einem externen Coach für Direktor Egger wird als weitere Massnahme die Funktion des Personalchefs von der Funktion der Direktionsassistenz getrennt, damit «das Befinden der Mitarbeitenden zukünftig objektiver beurteilt werden kann», wie die Polizei und Militärdirektion (POM) gestern mitteilte.
Auch solle die Arbeit des Direktors und der Geschäftsleitung für die Mitarbeitenden «spürbarer und transparenter werden», indem mehr Einblick in die Arbeit der Anstaltsleitung gewährt und die Information der Mitarbeitenden ausgebaut werde. Zudem werden die Kader in Führungskurse und Coachings geschickt.
Die Mitarbeiterbefragung im August zeigte übrigens nicht nur eine tiefere Arbeitszufriedenheit, sondern auch eine geringere Verbundenheit mit dem Betrieb.