Persönlichkeitsrechte: Gym verbietet Muskel-Selfies
ZÜRICH. Selfies in den Garderoben des ASVZ sorgten für Ärger. Nun gibt es ein Verbot.
In den Garderoben des Akademischen Sportverbands (ASVZ) wurde jemand offenbar beim Umziehen ohne sein Einverständnis aufgenommen. «Wir erhielten eine Reklamation von einer Person, die das Gefühl hatte, von anderen in der Garderobe mitfotografiert worden zu sein», sagt Sprecherin Silvana Ulber. Die Person habe sich beklagt, sie empfinde es als unangenehm, dass andere Mitglieder in der Garderobe Aufnahmen machten. «Sie störte sich daran, dass jemand ein Selfie vom trainierten Körper schoss oder auch einfach etwas in der Garderobe fotografierte, um es danach wohl auf Social Media zu teilen.»
Der ASVZ macht daher anhand von «Dos and Don’ts» auf ein Foto und Selfieverbot in den Garderoben aufmerksam. Das Verbot gilt laut Ulber sogar für die gesamten ASVZSportCenter, denn gerade bei Fotos in Garderoben könnten Persönlichkeitsrechte von anderen tangiert werden. «Die vielen Spiegel an diesem Ort machen Selfies umso problematischer. Da geraten schnell zufällige Drittpersonen auf Fotos.»
Auch in anderen Fitnesscentern darf man nicht fotografieren – etwa bei Basefit oder bei Activ Fitness und in den Fitnessparks der Migros Zürich. Laut den Sprechern gab es aber noch keine Beschwerden von Mitgliedern wegen Selfies. Bei Holmes Place gab es vor etwa drei Jahren einige Probleme, als Selfies noch nicht so verbreitet waren, sagt Clubmanagerin Veronika Leidescher: «Heute hat man sich daran gewöhnt, und die Personen, die Selfies machen, sind sehr rücksichtsvoll gegenüber den anderen Mitgliedern.» Ein SelfieVerbot gebe es aber nicht.