20 Minuten - Bern

Muse glauben, wir leben in einer Computer-Simulation

Mit dem neuen Album « Simulation Theory» machen uns die Sci- FiRocker mal wieder paranoid.

- NEIL WERNDLI

Muse-Sänger Matt Bellamy war in Sachen Technologi­e schon immer ein Pessimist. Das letzte Album widmeten die Briten der Bedrohung durch Drohnen. Auf ihrem neuen Album trichtert uns Bellamy unter anderem ein, dass unsere ganze Welt nur ein Fake ist.

Die sogenannte «Simulation Theory» besagt, dass die Realität, wie wir sie erleben, in Wahrheit nur ein Computerpr­ogramm ist – so ungefähr, als wären wir alle nur Sims. Kluge Köpfe wie Elon Musk vertreten die Theorie und nun also auch Muse. «Wir sind gefangen in einer Simulation, Algorithme­n entwickeln sich und machen uns obsolet», heisst es im Opener. Trotz Drama in den Lyrics klingt die Musik nicht mehr ganz so aufgeblase­n, wie man es von den letzten Muse-Alben kennt. «Propaganda» kombiniert Hip-Hop-Beats mit Country-Gitarren, während Bellamy mit dem Gesang einen auf Prince macht, und «Blockades» erinnert an die Zeit, bevor Muse ganze Stadien füllten. Ein bisschen Pathos muss aber doch sein: «Algorithm» hört sich an, als hätte man «Stranger Things» in eine Oper umgewandel­t. Die NetflixSho­w scheint allgemein als Inspiratio­n gedient zu haben: Das Artwork wurde von Kyle Lambert designt, der auch für die Retro-Sci-Fi-Ästhetik von «Stranger Things» verantwort­lich war.

Mit «Simulation Theory» erfinden sich Muse nicht neu. Man hasst sie, oder man liebt sie – das gilt auch für dieses Album.

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Ist unsere Realität wirklich echt? Muse bezweifeln es auf ihrem neuen Album «Simulation Theory».

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