Krise auf der Krim schürt Angst um die Sicherheit in Europa
MOSKAU. Russland hat 23 ukrainische Seeleute in Gewahrsam genommen. Der Westen reagiert besorgt.
Ein russisches Gericht in Simferopol auf der Krim hat zwei Monate Untersuchungshaft gegen die ersten von 23 festgenommenen ukrainischen Seeleuten verhängt. Ihnen wird illegaler Grenzübertritt vorgeworfen. Damit drohen ihnen bei einem Prozess in Russland bis zu sechs Jahre Haft. Wie viele Haftbefehle bisher verhängt worden sind, ist nicht klar.
Die russische Küstenwache hatte am Sonntag zwei Patrouillenboote und einen Schlepper der ukrainischen Marine mit Gewalt (siehe Bild) daran gehindert, vom Schwarzen Meer in das Asowsche Meer zu fahren. Die Besatzungen wurden festgenommen. Russland betrachtet die Meerenge von Kertsch als sein Hoheitsgebiet, auch wenn ein Vertrag von 2003 der Ukraine freie Durchfahrt garantiert.
Die neue Wendung im fünf Jahre alten Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hat international Besorgnis ausgelöst. Am Montag hatte Kiew ein 30tägiges Kriegsrecht in Teilen der Ukraine beschlossen, das ab morgen gelten soll.
Die EU ist alarmiert und erwägt neue Sanktionen gegen Russland. «Wir müssen alles tun, um zu verhindern, dass aus diesem Konflikt eine noch schwerere Krise für die Sicher heit in Europa wird», sagte der deutsche Aussenminister Heiko Maas. Diese Sorge teilen viele westliche Länder, die EU und auch die Nato. Deutschland und Frankreich boten sich als Vermittler an.