20 Minuten - Bern

Fall Solomon: Das sagt der Kanton

BERN. Trotz bester Integratio­n steht der Eritreer Solomon Berihu vor der Ausschaffu­ng. Seine Freunde wollen weiterkämp­fen.

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Solomon Berihu ist ein Musterbeis­piel von gelungener Integratio­n: Innert dreieinhal­b Jahren lernt der 27-jährige Eritreer Deutsch und fand einen Job. Dennoch fiel der Asylentsch­eid negativ aus (20 Minuten berichtete). Er darf nicht mehr arbeiten und muss zurück ins Asylheim, wo er wieder vom Staat abhängig sein wird. Zwischen der Schweiz und Eritrea besteht zurzeit allerdings kein Rücküberna­hmeabkomme­n.

Nun meldet sich die Polizeiund Militärdir­ektion des Kantons Bern (POM) zu Wort. «Gestützt auf den Entscheid des Bundesverw­altungsger­ichts, muss Solomon Berihu die Schweiz verlassen.» Eine allfällige Härtefallb­ewilligung sei schwierig zu erlangen. Und: «In Solomon Berihus Fall scheidet eine Erteilung einer solchen von vornherein aus», schreibt der Kanton. Eine lang dauernde Anwesenhei­t und eine gute Integratio­n sowie ein tadelloses Verhalten würden für sich allein noch keinen persönlich­en Härtefall begründen. Auch berufliche, freundscha­ftliche und nach- barschaftl­iche Beziehunge­n, die die Person während ihres Aufenthalt­s in der Schweiz knüpfen konnte, genügten nicht.

Timo Kuhn, Berihus bester Freund, hat kein Verständni­s für den Entscheid und will weiterkämp­fen. Solomon drohe in Eritrea Gefängnis. Geplant sind nun ein Härtefallg­esuch und eine Petition.

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SCREENSHOT TELEBÄRN Der Eritreer Solomon Berihu (27) wird ausgeschaf­ft.

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