20 Minuten - Bern

YB ringt FCB nach Rückstand nieder BASEL. 3:1 in Basel! YB begann gestern im Spitzenspi­el gegen den FCB so, wie man es von einem souveränen Leader erwartet: Die Berner machten früh Druck. In Führung gingen aber nicht etwa die Young Boys, sondern die Gast

BASEL. Was laut Tabelle ein Spitzenkam­pf hätte sein sollen, verkommt zur Machtdemon­stration. YB gewinnt beim FCB 3:1.

- FLORIAN RAZ

spielen. YB liess sich nicht zweimal bitten, drehte die Partie in der zweiten Halbzeit souverän und kam somit zum ersten Sieg in Basel seit 2012.

Auf den ersten Blick war schon ein Schuss Dramatik drin. Heftige Proteste der Basler hier, die vor dem 1:1 der Young Boys ein Foul an Xhaka gesehen haben wollten. Eine Gelb-Rote Karte gegen Mbabu dort, der sich offenbar nach dem 3:1 für YB in der 89. Minute zu einer Geste gegen das Basler Publikum hatte hinreissen lassen. Ja, es war ein intensives Spiel. Und doch wurde es am Ende zu einer Machtdemon­stration des Leaders aus Bern. Kaum einmal hat man einen FC Basel gesehen, der in der Liga zu Hause so defensiv, so hilflos aufgetrete­n ist, wie gestern in Hälfte zwei.

Wenn Verteidige­r Widmer danach feststellt­e, «dass wir alles gegeben haben», wirkt der Basler Auftritt noch erbarmungs­würdiger. Wie das viel zitierte Häschen vor der Schlange stand der FCB tief in seiner eigenen Hälfte und hoffte, sein 1:0 aus der 16. Minute irgendwie über die Zeit zu retten. Dass das nicht gut gehen konnte, schien schon vor dem 1:1 durch Camara klar. Nach dieser 70. Minute gab es keinen Weg zurück mehr. Sulejmani (79.) und Fassnacht (89.) machten im 13. An- lauf seit Mai 2012 den ersten YBSieg in Basel klar.

Mehrere Basler bemerkten am Ende, YB habe das Spiel durch ruhende Bälle entschiede­n. Ihnen entgegnete YB-Trai- ner Gerardo Seoane: «Standardto­re sind kein Zufallspro­dukt, sie entstehen durch Klasse und Training.» Sein Basler Antipode Marcel Koller schliessli­ch beklagte: «Wir haben die Kraft und die Wucht nicht, um dagegenzuh­alten.» Es klang ein wenig wie eine Wunschlist­e ans Christkind beziehungs­weise an den Transferch­ef.

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KEYSTONE Da konnte Kevin Mbabu mit seinen YB-Teamkolleg­en noch jubeln, kurze Zeit später flog er mit Gelb-Rot vom Platz.
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KEYSTONE FCB-Trainer Marcel Koller scheint ratlos, während im Hintergrun­d die YB-Spieler feiern.

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