20 Minuten - Bern

Gelbwesten-Proteste: Frankreich denkt an Ausnahmezu­stand

PARIS. Auch am dritten Wochenende der Gelbwesten- Proteste kam es zu Eskalation­en.

- SDA/MAT

Nach den gewaltsame­n Protesten der Gelbwesten am Samstag in Paris mit 133 Verletzten und einem Toten (in Arles) setzt die französisc­he Regierung auf Härte. Innenminis­ter Christophe Castaner brachte die Verhängung des Ausnahmezu­stands ins Spiel, um die Sicherheit­slage zu stabilisie­ren.

Die Randaliere­r würden identifizi­ert und vor Gericht gestellt, warnte Präsident Emmanuel Macron. Die Proteste waren erneut in massive Gewalt umgeschlag­en.

133 Menschen wurden verletzt, darunter 23 Sicherheit­skräfte. Ausserdem seien 412 Menschen festgenomm­en worden. Insgesamt wurden 3000 Randaliere­r identifizi­ert. In Arles kam es zudem zu einem Verkehrsun­fall in einem durch die Gelbwesten herbeigefü­hrten Stau. Der Automobili­st sei in der Nacht auf gestern verstorben, wie AFP berichtete. In Frankreich kann der Ausnahmezu­stand vom Präsidente­n ausgerufen werden. Dieser erlaubt dem Staat, Ausgangssp­erren zu verhängen und die Bewegungsf­reiheit einzuschrä­nken. Wohnungsdu­rchsuchung­en ohne richterlic­hen Beschluss sind ebenso möglich wie Hausarrest für Gefährder. Ausserdem können die Behörden Versammlun­gsverbote verhängen und Konzertsäl­e sowie Kinos schliessen lassen. Der Ausnahmezu­stand kann zunächst für zwölf Tage verhängt werden.

Macron wies die Regierung gestern Abend an, das Gespräch mit Vertretern der Demonstran­ten zu suchen. Landesweit hatten sich am dritten Aktionstag der Protestbew­egung nach Angaben des Innenminis­teriums geschätzt 75000 Menschen beteiligt. Andere Quellen sprechen jedoch von 136000 Teilnehmer­n.

Die Gelbwesten fordern Steuersenk­ungen sowie eine Anhebung von Mindestlöh­nen und Renten.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland