20 Minuten - Bern

«Dumpingpre­ise bei Ski-Abos zeigen die Verzweiflu­ng gewisser Bahnen»

BERN. Die Skisaison steht an. Jungfrauba­hn- CEO Urs Kessler über sein neues Bahn- Projekt, flexible Preise und Rivalitäte­n.

- SANDRO SPAETH

Die Wintersais­on beginnt. Sind Sie kribbelig?

Einerseits wünsche ich mir sofort viel Schnee, anderersei­ts möchten wir auf den Baustellen der neuen V-Bahn reibungslo­s g weiterbaue­n. Viel Schnee ersch hwert das aber. Weil der Bau des d 470-Mio.-Projekts etwas zu u spät gestartet ist, müssen w wir Zeit aufholen und den Winte er durchbauen.

Bei Ski-Tages skarten ist die Schweiz teure er als die Nachbarn. Ist das g gerechtfer­tigt?

Bei Tageskarte en sind wir teuer, b bei Wochenabos er konkurrenz­fäig g. Entscheide­nd ist t der Wechselur rs. Unser Preisnivea au hat sich ans usländi ische angegliche­n. Die Schweiz S hat aber bis zu 50 Pro zent höhere Kosten, etwa bei d der Beschneiun­g.

Erste Bahnen arbeiten mit Preisen, die sich nach der Nachfrage richten. Ist das die Zukunft?

Die Modelle müssen sich entwickeln. Wir haben keine ständig ändernden Tarife. Touristen und Veranstalt­er goutieren keine ständig ändernden dynamische­n Preise. Seit 2018 gibt es fürs Jungfraujo­ch aber saisonale Preise.

Saas-Fee lancierte 2016 Dumping-Saisonabos. In diesem Jahr kosteten sie 255 Fr. – und liefen harzig. Sind Sie froh?

Nein. Aber ich war davon überzeugt, dass dieses Preismodel­l nicht nachhaltig ist. Der Dumpingpre­is von SaasFee zeigt die Verzweiflu­ng, die bei gewissen Bahnen herrscht.

Ist fertig mit Dumpingpre­isen?

Der ruinöse Preiskampf bei Skiabos ist vorbei. Saas-Fee wird nicht zum Nachahmen animieren. Ein solches Modell funk- tioniert nur, wenn einer Bergbahn die Destinatio­n inklusive Hotels und Gastro gehört.

Ihre Bahn schreibt hohe Gewinne. Was gönnen Sie sich?

Nach einem guten Ergebnis leiste ich mir nie was. Bei Erhalt der Baubewilli­gung für die V-Bahn habe ich eine Ausnahme gemacht und mir eine Schweizer Uhr geleistet. Nach Jahren des Kampfs wollte ich mir ein Geschenk machen.

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Dank der neuen V-Bahn verkürzt sich die Reisezeit von Interlaken aufs Jungfraujo­ch um 47 Minuten.
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KEY Urs Kessler.

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