«So eine Gewalteskalation hat Thun noch nie erlebt»
THUN. Im Anschluss ans Spiel FC Thun – GC kam es am Samstag zu wüsten Ausschreitungen. Mehrere Polizisten wurden verletzt.
GC-Fans zeigten sich am Samstag als schlechte Verlierer. Nach der 0:1-Niederlage gegen den FC Thun kam es am Bahnhof zu heftigen Ausschreitungen. Nachdem die Busse mit den Fangruppierungen eingetroffen waren, suchten vermummte GC-Anhänger die Konfrontation mit Thun-Fans. Polizisten gingen dazwischen und versuchten, die GC-Anhänger in Richtung Perron zu drängen. Dabei wurden sie mit Steinen aus dem Gleisbett, Velos und sogar Tischen beworfen. Die Kapo antwortete mit Gummischrot und Pfefferspray. Zwei leer stehende ÖV-Busse wurden von den Fussballfans völlig zerstört, auch an Gebäuden gabs Schäden. Die Kapo spricht von einem Sachschaden im höheren fünfstelligen Bereich, fünf Polizisten wurden verletzt.
Peter Siegenthaler, Thuner Vizestadtpräsident und Vorsteher der Direktion Sicherheit und Soziales, ist entsetzt: «So eine Gewalteskalation haben wir noch nie erlebt.» Erst am Freitag habe er sich für die Rapport-Sitzung mit der Kapo getroffen. Dort habe er in Sachen Fussball noch eine halbwegs gute Bilanz ziehen können. Doch nun sehe dies anders aus. Er droht nun mit Konsequenzen: «Diese sollen eine adäquate Antwort sein. Ein Alkoholverbot im Stadion reicht dafür sicherlich nicht aus.»
Auch der Grasshopper-Club findet harte Worte für das Verhalten der Fans: «Der GC verurteilt die Vorfälle von Gewalt aufs Äusserste und findet es inakzeptabel, dass es nach dem Spiel ausserhalb des Stadions dazu gekommen ist», liess der Club auf Anfrage von 20 Minuten verlauten. Auch der FC Thun findet scharfe Worte gegen die vermummten Krawallbrüder. Beide Clubs versprechen der Polizei, ihr bei den Ermittlungen kräftig unter die Arme zu greifen.