Trumps Truppenabzug gerät unter Beschuss
WASHINGTON. Für den Abzug der US-Truppen aus Syrien wird Trump stark kritisiert. Nur Putin zeigt sich zufrieden damit.
Der von US-Präsident Donald Trump im Alleingang angekündigte Truppenabzug aus Syrien stösst bei den westlichen Verbündeten auf heftige Kritik. Der deutsche Aussenminister Heiko Maas erklärte auf Twitter: «Es besteht die Gefahr, dass diese Entscheidung dem Kampf gegen IS schadet und die erreichten Erfolge gefährdet.» Ähnlicher Ansicht war die französische Verteidigungsministerin Florence Parly. Sie schrieb auf Twitter, der IS sei «nicht von der Landkarte gelöscht», vielmehr müsse er «endgültig militärisch besiegt» werden.
Für die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), bisher der wichtigste Partner der USA im Kampf gegen den IS, wird der Abzug «negative Auswirkungen auf den Anti-Terror-Einsatz haben».
Ein Schweizer, der als Sanitäter im Spital in Hasake die kurdischen Volksverteidigungseinheiten in der Demokratischen Föderation Nordostsyrien unterstützt, ahnt die Folgen. «Wir werden im Kampf gegen den IS geschwächt, weil Erdogan den Truppenabzug der Amerikaner als klares Signal zum Angriff werten wird. Wir müssen Truppen verschieben, die in der Verteidigung gegen die Türkei eingesetzt werden können. Der IS wird die Chance nutzen und uns verstärkt angreifen. Es ist hart, zu sehen, wie brutal der IS seinen Krieg führt», sagt er zu 20 Minuten.
Einzig Russlands Präsident Putin bezeichnete Trumps Entscheid als «richtig». «Im Grossen und Ganzen» stimme er ihm zu, dass der IS in Syrien besiegt sei.