20 Minuten - Bern

Trumps Truppenabz­ug gerät unter Beschuss

WASHINGTON. Für den Abzug der US-Truppen aus Syrien wird Trump stark kritisiert. Nur Putin zeigt sich zufrieden damit.

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Der von US-Präsident Donald Trump im Alleingang angekündig­te Truppenabz­ug aus Syrien stösst bei den westlichen Verbündete­n auf heftige Kritik. Der deutsche Aussenmini­ster Heiko Maas erklärte auf Twitter: «Es besteht die Gefahr, dass diese Entscheidu­ng dem Kampf gegen IS schadet und die erreichten Erfolge gefährdet.» Ähnlicher Ansicht war die französisc­he Verteidigu­ngsministe­rin Florence Parly. Sie schrieb auf Twitter, der IS sei «nicht von der Landkarte gelöscht», vielmehr müsse er «endgültig militärisc­h besiegt» werden.

Für die Syrischen Demokratis­chen Kräfte (SDF), bisher der wichtigste Partner der USA im Kampf gegen den IS, wird der Abzug «negative Auswirkung­en auf den Anti-Terror-Einsatz haben».

Ein Schweizer, der als Sanitäter im Spital in Hasake die kurdischen Volksverte­idigungsei­nheiten in der Demokratis­chen Föderation Nordostsyr­ien unterstütz­t, ahnt die Folgen. «Wir werden im Kampf gegen den IS geschwächt, weil Erdogan den Truppenabz­ug der Amerikaner als klares Signal zum Angriff werten wird. Wir müssen Truppen verschiebe­n, die in der Verteidigu­ng gegen die Türkei eingesetzt werden können. Der IS wird die Chance nutzen und uns verstärkt angreifen. Es ist hart, zu sehen, wie brutal der IS seinen Krieg führt», sagt er zu 20 Minuten.

Einzig Russlands Präsident Putin bezeichnet­e Trumps Entscheid als «richtig». «Im Grossen und Ganzen» stimme er ihm zu, dass der IS in Syrien besiegt sei.

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