Postenchef der Grenzwache schmeisst hin – wegen Pornos?
BERN. Die Justiz ermittelt gegen den Chef eines Grenzpostens: Er rief bei der Arbeit «fragwürdige Websites » auf.
Plötzlich wurde sein Computer beschlagnahmt. Wegen «interner Kontrollmechanismen» stellte die Eidgenössische Zollverwaltung fest, dass der Chef eines Grenzwachtpostens im Wallis mit einem Computer des Bundes «möglicherweise fragwürdige Links aufgesucht» hat. Sprecher Matthias Simmen sagt: «Der Chef Grenzwachtkorps hat umgehend eine Untersuchung beantragt.» Die Walliser Staatsanwaltschaft untersucht nun den Vorfall, wie Generalstaatsanwalt Nicolas Dubuis sagt. Es gelte die Unschuldsvermutung.
Im Korps ist die Aufregung gross. Ein Insider sagt, die Be- legschaft sei bestürzt. Gerüchte, es handle sich um Kinderpornografie, machten die Runde. «Viele von uns haben kleine Kinder. Die Vorstellung ist brutal.» Eine Bestätigung für diese Gerüchte gibt es bisher nicht. Die Stimmung sei auf dem Tiefpunkt angekommen, so der Insider. Der alleinstehende Postenchef habe mit «harter Hand» regiert. Er sei gekommen, um nach dem Fall der Totgeburt «aufzuräumen». Eine Syrerin hatte im Juli bei der Rückführung durch das Wallis ihr ungeborenes Kind verloren, der verantwortliche Grenzwächter keine Hilfe geleistet.
Welche Websites der Adjutant besucht hat, verraten die Behörden nicht. Der Beschuldigte war für 20 Minuten nicht zu erreichen. Klar ist, dass er Konsequenzen gezogen hat: Er löste das Arbeitsverhältnis per Ende November auf.