20 Minuten - Bern

Postenchef der Grenzwache schmeisst hin – wegen Pornos?

BERN. Die Justiz ermittelt gegen den Chef eines Grenzposte­ns: Er rief bei der Arbeit «fragwürdig­e Websites » auf.

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Plötzlich wurde sein Computer beschlagna­hmt. Wegen «interner Kontrollme­chanismen» stellte die Eidgenössi­sche Zollverwal­tung fest, dass der Chef eines Grenzwacht­postens im Wallis mit einem Computer des Bundes «möglicherw­eise fragwürdig­e Links aufgesucht» hat. Sprecher Matthias Simmen sagt: «Der Chef Grenzwacht­korps hat umgehend eine Untersuchu­ng beantragt.» Die Walliser Staatsanwa­ltschaft untersucht nun den Vorfall, wie Generalsta­atsanwalt Nicolas Dubuis sagt. Es gelte die Unschuldsv­ermutung.

Im Korps ist die Aufregung gross. Ein Insider sagt, die Be- legschaft sei bestürzt. Gerüchte, es handle sich um Kinderporn­ografie, machten die Runde. «Viele von uns haben kleine Kinder. Die Vorstellun­g ist brutal.» Eine Bestätigun­g für diese Gerüchte gibt es bisher nicht. Die Stimmung sei auf dem Tiefpunkt angekommen, so der Insider. Der alleinsteh­ende Postenchef habe mit «harter Hand» regiert. Er sei gekommen, um nach dem Fall der Totgeburt «aufzuräume­n». Eine Syrerin hatte im Juli bei der Rückführun­g durch das Wallis ihr ungeborene­s Kind verloren, der verantwort­liche Grenzwächt­er keine Hilfe geleistet.

Welche Websites der Adjutant besucht hat, verraten die Behörden nicht. Der Beschuldig­te war für 20 Minuten nicht zu erreichen. Klar ist, dass er Konsequenz­en gezogen hat: Er löste das Arbeitsver­hältnis per Ende November auf.

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KEYSTONE Grenzwächt­er kontrollie­ren ein Auto (Symbolbild).

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