Droht jetzt ein noch grösserer Ausbruch? morgen sei vulkantektonisch bedingt gewesen und vermutlich durch aufsteigendes Magma ausgelöst worden. Das erhöhe den Druck im Erdinnern. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein weiterer Ausbruch bevorstehe, sei deshalb h
PALERMO. Nach dem Ausbruch des Ätna führten Beben zu rund einem Dutzend Verletzten. Das Schlimmste steht womöglich noch bevor.
«Es würde mich nicht wundern, wenn es am Ätna in den nächsten Tagen oder Wochen zu einer stärkeren Eruption käme.»
Marc Szeglat Vulkanexperte
CATANIA. Über 900-mal hat die Erde auf Sizilien seit dem Ausbruch des Vulkans Ätna an Heiligabend gebebt. Zahlreiche Gebäude wurden beschädigt, rund ein Dutzend Menschen verletzt. Das starke Beben von Mittwoch-
Bei mehreren Erdbeben, die auf den Vulkanausbruch an Heiligabend folgten, sind rund um den Vulkan Ätna in der Nacht auf Mittwoch mehr als zehn Menschen verletzt worden. Mehrere ältere Gebäude stürzten ein oder wurden schwer beschädigt, viele Menschen rannten verschreckt auf die Strasse, Dutzende verbrachten die Nacht vorsichtshalber im Freien.
Der heftigste Erdstoss hatte eine Stärke von 4,8 auf der Richterskala. Von den Schäden am stärksten betroffen ist ein Teil der Gemeinde Zaffe rana Etnea. In der Ortschaft Santa Venerina stürzten Teile der Kirchenfassade ein.
Mehr als 900 Beben seit dem Ausbruch deuten darauf hin, dass der Vulkan noch nicht so schnell Ruhe gibt. «Es ist sehr viel Magma aus dem Erdmantel aufgestiegen, das nun einen Weg nach draussen sucht», sagt Vulkanexperte und Naturkatastrophenfilmer Marc Szeglat. Das starke Beben von Mittwochnacht sei vulkantektonisch bedingt und vermutlich durch aufsteigendes Magma ausgelöst worden. Es erhöhe den Druck im Erdinnern und blähe den Vulkan auf. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein weiterer Ausbruch bevorstehe, sei deshalb hoch. «Es würde mich nicht wundern, wenn das nur die Anfangsphase war und es in den nächsten Tagen oder Wochen zu einer weitaus stärkeren Eruption kommt», so Szeglat.
Dem Institut für Geophysik und Vulkanologie zufolge er eignete sich der Erdstoss in nur 1,2 Kilometern Tiefe und war darum weiträumig zu spüren.