SCB gewinnt Spektakel unter freiem Himmel
BERN. Der SCB gewinnt das Eishockeyderby im Fussballstadion gegen die SCL Tigers mit 4:1. Mit dem Schneefall setzte im dritten Drittel auch das Spektakel ein.
Das Tatzen-Derby fand nur ein paar Hundert Meter von der Heimstätte des SC Bern entfernt statt, doch ein Heimspiel hatten im Stade de Suisse die SCL Tigers. So schritten bei 3 Grad Celsius zuerst die Stadtberner, alle mit dem Helm auf dem Kopf, und dann die Langnauer, mit Mütze, zum Rink. Weder die Tiger noch die Bären zeigten ihre Krallen, im Gegenteil: Beide Teams agierten diszipliniert und risikoscheu. So bekamen die Matchbesucher während 40 Minuten eine an Höhepunkten arme Begegnung zu sehen.
Nach der zweiten Pause boten die Exponenten doch noch Spektakel. Zuerst ging der SCB durch einen Weitschuss Calle Anderssons vermeintlich in Führung. Doch die Unparteiischen annullierten den Treffer, weil das Gehäuse geringfügig verschoben gewesen war. An- drew Ebbett beschwerte sich derart heftig, dass er in der Folge zwei Minuten auf der Strafbank verbrachte. Von dort aus sah der SCB-Kanadier freilich kein Gegentor, sondern wie Tristan Scherwey in Unterzahl Gaëtan Haas lancierte und die- ser SCL-Goalie Damiano Ciaccio eiskalt bezwang. Nur 76 Sekunden später verdoppelte Yanik Burren, auch er von Scherwey bedient, den Vorsprung der Mutzen. Es war die Vorentscheidung, am Ende siegte Bern 4:1. «Es war ein cooles Erlebnis. Dass es zu schneien begann, machte die Sache noch etwas schöner. Das passte zu einer Winter Classic», sagte SCB-Verteidiger Kamerzin.
Für die Emmentaler fiel die Bilanz aus dem Tatzen-Derby gemischt aus. Dank den 20672 Zuschauern generierten sie gegenüber einem ausverkauften Match gegen den Kantonsrivalen in der Ilfishalle einen Mehrgewinn von rund 100000 Franken, die drei Punkte aber, die blieben in Bern – wo der SCB daheim ist.