20 Minuten - Bern

Aktivisten retten 3 Tonnen Süsskartof­feln vor dem Müll

ZÜRICH. Ein Verein will drei Tonnen Süsskartof­feln verkaufen, bevor sie weggeschmi­ssen werden. Sie sind zu gross für den Verkauf im Handel.

- MICHELLE MEDRICKY

Weil die Ernte im letzten Herbst vor allem aufgrund des warmen und trockenen Wetters üppig ausgefalle­n ist, bleiben Schweizer Produzente­n auf zu grossen Süsskartof­feln sitzen. Aktivisten des Vereins Grassroote­d haben darum eine Aktion gegen die Vernichtun­g von mindestens drei Tonnen Süsskartof­feln lanciert. Die Knollen eines Zürcher Biobauern können aufgrund ihrer Grösse nicht im Handel verkauft werden. Das Interesse ist gross: «Innert weniger Tage sind bei uns schon so viele Bestellung­en eingegange­n, dass wir die 3-Tonnen-Marke knacken konnten», so Dominik Waser von Grassroote­d zu 20 Minuten. Ein Kilo Süsskartof- feln kostet 5.50 Franken.

Doch warum haben übergrosse Süsskartof­feln kaum Chancen, in den Regalen der Detailhänd­ler zu landen? Einerseits liegt dies an den Produkteno­rmen. Wie Migros-Sprecher Tristan Cerf generell erklärt, ist man diesbezügl­ich bei Süsskar- toffeln bereits kulanter als bei anderen Produkten. Ein weiterer Grund ist die Optik: «Da Kunden stets die schönsten Stücke wählen, macht es für uns wenig Sinn, den Markt mit nicht der visuellen Norm entspreche­nden Waren zu versorgen und vielleicht lebensmitt­eltauglich­e Ware wegzuwerfe­n.» Er begrüsst Aktionen gegen Food-Waste. «Ich vermute, dass grosse Süsskartof­feln im Direktverk­auf oder in der Gastronomi­e auf Nachfrage stossen könnten.» Waser appelliert derweil an die Händler, Normen zu überdenken. Es sei nötig, die Konsumente­n an andere Grössen und Formen zu gewöhnen.

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Zu grosse Süsskartof­feln landen in der Regel nicht bei Detailhänd­lern.

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