20 Minuten - Bern

Suters Tränen, Kaspers Lapsus und Schweizer Gejammer

ARE. Diese sechs Momente bleiben nach der Ski-WM in Are in Erinnerung.

- MARCEL ROHNER, SCHWEDEN

Sie hat im Weltcup noch nie auf dem Podest gestanden, kommt nach Are und rettet die Schweizer Speed-Fraktion. Corinne Suter holt Bronze im Super-G und Silber in der Abfahrt. Sie ist oft nah dran gewesen, trotzdem passiert es unerwartet, auch für sie, die Schwyzerin vergiesst Tränen der Freude. Und der Schweizer freut sich darüber, dass seine neue Heldin im ORF Mundart spricht.

Die Männer holen keine Medaillen und jammern danach umso mehr. Beat Feuz über das Wetter, Carlo Janka über die Stimmung im Team. Swiss-SkiPräside­nt Urs Lehmann sagt, die Aussagen des Bündners seien nicht korrekt. Dank Wendy Holdener, Suter und dem Team darf man sich dennoch als Sieger fühlen: Die Schweiz ist im Medaillens­piegel die Nummer 1 (gemeinsam mit Norwegen). Nummer 2 zu sein. Im Riesenslal­om, im Slalom, im Weltcup. An der WM gelingt ihm 1428 Tage nach seinem letzten Sieg im Riesenslal­om der Triumph über Marcel Hirscher. Und das quasi vor Heimpublik­um, viele Norweger sind dabei. Kristoffer­sen sagt danach: «It was about fucking time.» Dass Hirscher zum Abschluss im Slalom zurückschl­ägt und vor zwei Teamkolleg­en gewinnt, wird er verschmerz­en.

Sie sind zwei der grössten Skifahrer und feiern an der WM ihren Abschied. Mit Medaillen. Erst holt Aksel Svindal in der Abfahrt Silber, dann legt Lindsey Vonn mit Bronze nach. Zwei grosse Karrieren gehen zu Ende, geprägt von Siegen und Verletzung­en. Svindal geniesst still, Vonn zelebriert sich im Ziel selbst.

Eine Minute, 24 Sekunden, 20 Hundertste­l. Die längste Fahrt zu Gold an dieser WM, Dominik Paris fährt sie im Super-G. Das ist bemerkensw­ert. Nicht weil Paris langsam wäre, sondern weil es zeigt, wie sehr die WM mit dem Wetter zu kämpfen hat. Die Abfahrten werden verkürzt ausgetrage­n, jene der Männer bei grenzwerti­gen Bedingunge­n. Danach wird es wärmer, in zehn Tagen sogar um gut 25 Grad.

Die WM hat noch nicht einmal begonnen, da ist die Skiwelt schon in Aufruhr. Gian Franco Kasper, Präsident des Weltverban­ds FIS, gibt dem «TagesAnzei­ger» ein Interview, in dem er den Klimawande­l anzweifelt und sagt, es sei einfa- cher, Olympische Spiele in Diktaturen durchzufüh­ren. Es hagelt Kritik, der 75-jährige Bündner behauptet danach, er sei ungenau zitiert worden. Der «Tages-Anzeiger» veröffentl­icht darauf Audiofiles, die das Gegenteil belegen.

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KEY Kasper sorgte für Aufregung.

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