20 Minuten - Bern

Ärzte warnen vor Ohrringen für Babys

BERN. Eine Bernerin möchte einem kleinen Kind Ohrschmuck ermögliche­n. Auf Social Media wie auch bei Kinderärzt­en oder Politikern scheiden sich die Geister.

- BHO/MAZ

«De er Ohrstecker muss tägl glich desinfizie­rt wer rden. Zudem beste eht die Gefahr, dass der hi intere Teil im Ohrläppch hen einwächst.»

Irene Fie etz, Kinderärzt­in

BERN. Die D Kinder von Khloé Kardash hian und Kylie Jenner erhielte en schon nach wenigen Monate en Ohrringe. Auch in der Schwei iz wollen Eltern ihren Ba abys schon früh Ohrlöc cher machen lassen. Anb bieter stechen diese ab drei i Wochen nach der Ge Der SocialMedi­aPost hat nun eine Diskussion zum Thegelöst. Viele finden Ohrfür Babys «krank», anehen darin «kein ProbÄrzte und Politiker bitten warten, bis das Kind dass es mitentsche­iden kann.

In der FB-Gruppe «Berner Flohmi» sucht eine Frau einen «seriösen» Anbieter, der für ein Baby Ohrlöcher stechen könne. Sie möchte einer Freundin einen Gutschein schenken, damit diese ihr Kind stechen lassen könne, wenn es ein Jahr alt sei. Der Eintrag löste eine Flut von kontrovers­en Kommentare­n aus – von «So was von krank. Sorry» bis «Wenn sie ihre Kinder stechen lassen wol- len, dann sollen sie doch».

Bei Kinderärzt­en gebe es hinsichtli­ch der Praxis keine einheitlic­he Regelung, erklärt Irene Fietz. Die Berner Kinderärzt­in sieht zwei Hauptprobl­eme: Zum einen sei die Infektions­gefahr bei Kleinkinde­rn sicher grösser. «Zudem besteht die Gefahr, dass man den Stecker zu eng zusammendr­ückt und der hintere Teil im Ohrläppche­n einwächst.» Ausser- dem könne es später zu unliebsame­n optischen Veränderun­gen kommen, weil das Ohrläppche­n von Kleinkinde­rn weiterwäch­st. Generell sei das Ohrlochste­chen vor allem bei südländisc­hen Eltern für deren Kinder gefragt.

Auch in der Politik wird das Thema kontrovers diskutiert. SP-Nationalrä­tin Jacqueline Fehr sagte 2012 zum «Tages-Anzeiger», dass «Kinder nicht dazu da seien, unsere Vorstellun­gen von einem hübschen Töchterlei­n oder einem coolen gepiercten Sohnemann zu erfüllen». Der Basler SVP-Natio- nalrat Sebastian Frehner sieht kein Problem: «Das Kind darf ja auch nicht allein entscheide­n, ob es in den Kindergart­en will oder nicht.»

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True, der Tochter von Influencer­in Khloé Kardashian, wurden mit zwei Monaten Ohrlöcher gestochen.
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ISTOCK Ohrschmuck für Babys: Für gewisse Leute «krank» (Symbolbild).

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