20 Minuten - Bern

Swatch druckt «Swiss made» in Thailand auf

BIEL. Bangkok statt Biel: Ein Teil der Zifferblät­ter von Swatch- Group- Uhren wird im Ausland angefertig­t – « Swiss made » - Schriftzug inklusive.

- SANDRO SPAETH

Für «Swiss made» greifen Kunden oft tief in die Tasche, besonders bei Uhren. Aber nicht alle Bestandtei­le einer «Swiss made»-Uhr stammen zwingend aus der Schweiz. Wie 20 Minuten von Mitarbeite­rn der Swatch Group erfahren hat, werden derzeit Zifferblät­ter für gewisse Uhren in Bangkok hergestell­t.

«Der ‹Swiss made›-Aufdruck auf dem Zifferblat­t erfolgt nicht mehr in der Schweiz. Das ist sehr traurig», so ein Angestellt­er. Auf Anfrage von 20 Minuten heisst es bei Swatch: «Weil die Kapazi- täten nicht genügen, arbeiten vereinzelt­e Marken des mittleren Segments mit externen Lieferante­n, dies allerdings in sehr beschränkt­em Umfang.» Einer dieser Lieferante­n produziere für eine Marke der Gruppe in Thailand. Welche Marke das ist, behält Swatch für sich. Die Firma betont, es handle sich um einen «marginalen Teil der Zifferblät­ter». Zum mittleren Preissegme­nt der SwatchMark­en gehören etwa Tissot, Hamilton und Certina.

Die Swatch Group besitzt in der Schweiz drei Zifferblat­tfabriken: in La Chaux- de-Fonds, in Grenchen und in Les Geneveys-sur-Coffrane im Neuenburge­r Jura. «Ziel ist es, in 12 bis 24 Monaten unsere Kapazitäte­n weiter auszubauen, damit wir jederzeit sämtliche Zifferblät­ter intern in der Schweiz produziere­n können», heisst es bei der Swatch Group. «Swiss made» beziehe sich natürlich auf die gesamte Uhr. Somit bewege man sich klar im Rahmen der gültigen Swissness-Regeln. Demnach müssen für eine Uhr mindestens 60 Prozent der Herstellun­gskosten in der Schweiz anfallen.

 ?? KEYSTONE ?? Swatch-CEO Nick Hayek.
KEYSTONE Swatch-CEO Nick Hayek.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland