20 Minuten - Bern

Der Bund will günstige Medikament­e verteuern

BERN. Um die Gesundheit­skosten zu senken, sollen billige Medikament­e klar teurer werden. Nicht allen geht das weit genug.

- JULIA KÄSER

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) will die Gesundheit­skosten um 47 Millionen Franken pro Jahr senken – dank Änderungen bei den Medikament­enpreisen. Günstige Medikament­e würden damit allerdings teurer. Ein Teil des Preises besteht aus dem «Vertriebsz­uschlag». Er beträgt für Medikament­e unter 880 Franken 12 Prozent – und soll per Juli auf 9 Prozent gesenkt werden.

Im Medikament­enpreis steckt aber auch ein «Fixpreiszu­schlag». Der soll im Gegenzug für die günstigere­n Medikament­e steigen, wie die «SonntagsZe­itung» berichtet. «Durch die geplante Preisänder­ung werden günstige Medikament­e leicht teurer. Die Kosten von hochpreisi­gen Medikament­en hingegen können gesenkt werden», sagt Matthias Müller, Leiter Abteilung Politik und Kommunikat­ion von Santésuiss­e, zu 20 Minuten.

Das zeigt sich am Beispiel des Schmerzmit­tels Novalgin: Eine Packung mit 50 Tabletten würde nicht mehr 12.60, sondern 17.60 Franken kosten. Laut Santésuiss­e liesse sich deutlich mehr einsparen – wenn die Preise anders gestaltet würden. «Wir schlagen vor, den Vertriebsa­nteil für Grosshändl­er und Detailhänd­ler auf fünf Prozent zu senken. Der fixe Zuschlag pro Packung hingegen darf höher, nämlich bei 10 Franken, angesetzt werden», sagt Müller. Mit diesem Vorschlag von Santésuiss­e würden sich rund 330 Millionen Franken einsparen lassen. «Das entspricht etwa einem Prämienpro­zent, das die Versichert­en in der Schweiz sparen könnten», so Müller.

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KEYSTONE Santésuiss­e möchte die Preise anders gestalten – und so mehr einsparen.

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