Trio mit Chancen auf eine Medaille
Immer, wenn ich irgendwo starte, will ich gewinnen. Aber es kommt sehr auf die Umstände an – ich darf die anderen nie unterschätzen. Primär will ich den Final erreichen, und dort möchte ich dann schon eine Medaille.
An den Schweizer Meisterschaften in St. Gallen sprinteten Sie in 7,08 Sekunden zum Sieg. Trauen Sie sich eine noch bessere Zeit zu?
Ja, das sollte möglich sein, meine Bestzeit ist 7,03 Sekunden. Ich hatte in der ganzen Wintersaison ein wenig Mühe, St. Gallen vor gut zehn Tagen war mein erster guter Wettkampf. Deshalb habe ich schon das Gefühl, dass es aufwärts geht und ich noch schneller sein kann. GLASGOW. Mit 17 Athletinnen und Athleten ist das Schweizer Team in Glasgow so gross wie noch nie an einer Hallen-EM. Mit Mujinga Kambundji, Selina Büchel und Lea Sprunger hat ein Trio realistische Podestchancen. Büchel tritt über 800 m wie vor zwei Jahren als Titelverteidigerin an und könnte als erste Schweizerin zum dritten Mal Gold an diesem Anlass gewinnen. Sprunger strebt über 400 m nach ihrem EM-Titel über 400 m Hürden die erste Medaille an einem Grossanlass in der Halle an.
Sie trainieren seit November teils in London. Können Sie bei all den Verlockungen der Grossstadt fokussiert bleiben?
(lacht) Ich war seither erst fünfmal in London, und wenn wir frei hatten, war ich mit meinen Trainingskolleginnen tatsächlich ein wenig shoppen. Aber nur stundenweise, ich weiss ja, dass mir nichts davonläuft und ich wieder komme. Die Auswahl an Läden ist riesig.
Sie waren in diesem Winter auch in Vietnam. Wie kam es dazu?
Ich bin seit 2015 Botschafterin des Schweizerischen Roten Kreuzes, aber erst jetzt hatte ich genügend Zeit, meine Aufgabe wahrzunehmen. Für mich war die Reise sehr interessant, und wenn ich dabei noch helfen kann, ist das umso besser.