20 Minuten - Bern

Polizeifah­rt auf Trottoir: Waren Sprayer in Gefahr?

BERN. In der Nacht auf Samstag wollten Berner Polizisten Sprayer fassen. Ob es beim Einsatz zu einer gefährlich­en Aktion kam, ist nicht klar.

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Kurz nach Mitternach­t war eine Gruppe Vermummter damit beschäftig­t, ein Graffiti an der Neubrückst­rasse zu sprayen. Die Aktion fand aber ein vorzeitige­s Ende: Wie ein Video zeigt, das von der Revolution­ären Jugendgrup­pe Bern (RJG) verbreitet wurde, kommt ein ziviles Polizeifah­rzeug angefahren und löst die Gruppe auf. Dann ist zu sehen, wie der Wagen zurücksetz­t und für die Weiterfahr­t aufs Trottoir ausweicht. Einige Personen müssen ausweichen, andere bewerfen das Auto mit Gegenständ­en, es sprühen Funken von Feuerwerks­körpern.

Die Darstellun­gen der Beteiligte­n gehen nun weit auseinande­r. Reitschul-Mediengrup­pe, RJG und Juso reden von einer «schockiere­nden Amokfahrt», bei der Menschen massiv gefährdet wurden, und von mehreren Verletzten. Laut Polizei hingegen hatten die Beamten einen Verdächtig­en verfolgt, sich aber dann zurückgezo­gen. Der Wagen sei «im Schritttem­po» gefahren und habe ständig gehupt, was die Aktivisten bestreiten.

Ein Video des Vorfalls gibt wenig Aufschluss: Die Tonspur fehlt, der Film wurde offensicht­lich geschnitte­n. Ersteres erklären die Macher mit dem «Schutz vor Repression». Zudem sei die Kamera auf den Boden gerichtet gewesen und die Aufnahmen seien rausgeschn­itten worden. Die Reitschule erwägt, Strafanzei­ge zu erstatten.

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FACEBOOK Das Auto fuhr aufs Trottoir, auf dem sich Personen befanden.

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