20 Minuten - Bern

Ku-Klux-Klan an Fasnacht sorgt für Empörung

SCHWYZ. Mit Kapuzengew­ändern und Fackeln im Ku- Klux- Klan- Stil waren Fasnächtle­r in Schwyz unterwegs. Das sagt der Rassismuse­xperte.

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Als ein Leser-Reporter aus Brunnen am Montag auf dem Schwyzer Hauptplatz auf eine als Ku-Klux-Klan-Mitglieder verkleidet­e Gruppe stiess, war er geschockt: «Das geht definitiv zu weit», so der 23-Jährige. Das fand laut Leser-Reporter auch jener Mann im karierten Hemd, der auf einigen Bildern zu sehen ist. Dieser soll die Gruppe gebeten haben, den Platz zu verlassen.

Die Mitglieder der Gruppe tragen «ziemlich getreu nachgemach­te Kleidung beziehungs­weise Tracht des amerikanis­chen Ku-Klux-Klans», sagt Rechtsanwa­lt und Rassismuse­xperte Daniel Kettiger. Der Ku-Klux-Klan sei das Paradebeis­piel einer Trägerorga­nisation des weissen Rassismus gegen Schwarze.

Kettiger ist der Meinung, dass «ein solcher Auftritt generell, aber gerade auch an der Fasnacht sehr einfalls- und vor allem geschmackl­os ist.»

Hat sich die Gruppe strafbar gemacht? «Der Tatbestand der gegen die Menschenwü­rde verstossen­den Herabsetzu­ng fällt wohl bei einem allgemeine­n Auftritt einer Ku-KluxKlan-Gruppe weg, weil es trotz des klar gegen Schwarze gerichtete­n Rassismus des Ku- Klux-Klans an der vom Gesetzgebe­r geforderte­n Ausrichtun­g des Auftritts gegen eine bestimmte Ethnie beziehungs­weise Rasse fehlt», so Kettiger. Da an der Fasnacht von einer bestimmten Narrenfrei­heit ausgegange­n werden dürfe, falle die Strafbarke­it wohl dahin.

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Die «Mitglieder des Geheimbund­es» auf dem Schwyzer Hauptplatz.

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