Täter von Utrecht: Brief deutet auf «terroristisches Motiv» hin
AMSTERDAM. Nach den tödlichen Schüssen in einem Tram im niederländischen Utrecht verdichten sich die Hinweise auf ein «terroristisches » Motiv.
Der mehrfach vorbestrafte Schütze von Utrecht nutzte einen roten Renault Clio als Fluchtwagen. Darin hat die Polizei nun einen Brief gefunden, der laut den Ermittlern auf ein «terroristisches Motiv» des 37-jährigen Täters hinweist. Türkische Medien hatten am Vortag Verwandte von Gökmen Tanis zitiert, die von einem möglichen Familienstreit als Motiv für die tödlichen Schüsse berichteten. Die niederländische Polizei aber gab bekannt, «keinerlei Verbindungen» zwischen dem Hauptverdächtigen und seinen Opfern gefunden zu haben. Bei ihnen handelt es sich um eine 19-jährige Frau und zwei Männer im Alter von 28 und 49 Jahren, alle stammen aus der Provinz Utrecht.
Die Polizei verhört mittlerweile drei Verdächtige, darunter den mutmasslichen Haupttäter Tanis. Die Ermittler aktualisierten zudem die Angaben zu den Opfern: Neben den drei Todesopfern wurde sieben Menschen verletzt, drei von ihnen schwer.
Am Tatort legten gestern zahlreiche Utrechter Blumen nieder. An vielen Gebäuden in den Niederlanden wehten die Fahnen auf halbmast. Die Tat hatte am Montag in der historischen Universitätsstadt einen Grosseinsatz der Polizei ausge- löst. Die Militärpolizei verschärfte die Sicherheitsvorkehrungen für Flughäfen, Moscheen und wichtige Gebäude. Zwischenzeitlich galt in Utrecht Alarmstufe fünf, nach Tanis’ Festnahme wurde sie wieder herabgesetzt.