20 Minuten - Bern

Wie viel Geld bekommen Sie für Ihre Aktien, Herr Spuhler?

BUSSNANG. Stadler Rail geht an die Börse. Dazu reduziert Verwaltung­sratspräsi­dent Peter Spuhler seine 80- prozentige Beteiligun­g an der Firma auf 49 bis 40 Prozent.

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Herr Spuhler, Sie sind seit 32 Jahren bei Stadler Rail. Die Firma gehörte bisher zu 80 Prozent Ihnen. Tut es weh, die Hälfte Ihrer Aktien zu verkaufen? Nein, es geht ja nicht darum, was für den Peter Spuhler am besten ist. Das Wichtigste ist, w was für die Firma am besten ist. Und ich bin überzeugt, dass der Börsengang die richtige Entscheidu­ng ist. Warum? Wir sind in den vergangene­n Jahren stark gewachsen. Wenn das so weitergehe­n soll, ist es von Vorteil, das Wachstum über den Kapitalmar­kt finanziere­n zu können. Zudem hat eine börsenkoti­erte Firma in gewissen Märkten wie Grossbrita­nnien und Skandinavi­en mehr Ansehen, weil sie zusätzlich zu Verwaltung­srat und Geschäftsl­eitung noch von der Börsenaufs­icht kontrollie­rt wird. Ist der Verkauf für Sie ein Schritt weg von Stadler Rail? Nein, überhaupt nicht. Ich habe mich verpflicht­et, mindestens 40 Prozent der Aktien weiter zu kontrollie­ren. Und in den nächsten Jahren werde ich ganz sicher Verwaltung­sratspräsi­dent bleiben und das Geschick von Stadler weiterhin massgeblic­h beeinfluss­en. Wie viel Geld bekommen Sie für die Aktien? So weit sind wir noch nicht. Ich hoffe natürlich, dass die Aktionäre einen guten Preis zahlen werden. Wer sollte sich diese Aktien kaufen? Es wäre eine grosse Freude, wenn wir viele Kleinaktio­näre hätten, die auch etwas bahnbegeis­tert sind. Aber es gibt keine Privilegie­n für eine bestimmte Art von Aktionär. Wann ist Börsenstar­t? Das wird sicher nicht mehr Jahre dauern. Aber es kommt auf das Marktumfel­d an. Zum Beispiel steht der Brexit vor der Tür. Je nachdem, wie der abläuft, müsste man den Börsengang noch einmal verschiebe­n.

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