20 Minuten - Bern

Weltmeiste­rbonus aufgezehrt: Der Druck auf Löw wächst

WOLFSBURG. Er hat die DFB- Elf verjüngt, nun braucht der Bundestrai­ner schnell Resultate.

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Die ersten Schmerzen im neuen Länderspie­ljahr hat er überstande­n. Joachim Löw stiess verspätet zur DFB-Elf, weil er sich am Sonntag einer Wurzelbeha­ndlung unterziehe­n musste. In Wolfsburg angekommen, schlüpfte der Bundestrai­ner dann selbst in die Rolle des Mannes, der einen Patienten zu behandeln hat: seine Mannschaft.

Löw hatte es mehrmals verpasst, den Umbruch einzuleite­n, und als er sich dann doch dazu entschied, tat er das mit einer irritieren­den Radikalitä­t: Er sortierte vor zwei Wochen mit Boateng, Hummels und Müller gleich drei Weltmeiste­r aus – und zwar endgültig, was landesweit hitzige Diskussion­en entfachte. Nun geht Löw die ersten Länderspie­le 2019 mit einem Kader an, von dem «acht Spieler aktuell in der U-21 spielen könnten», wie er gestern vorrechnet­e. Mit Niklas Stark (Hertha), Lukas Klosterman­n (Leizpig) und Maximilian Eggestein (Bremen) sind drei Neulinge dabei.

Löw verspricht sich von der personelle­n Erneuerung, dass die Innenverte­idiger Süle und Rüdiger das Team stabilisie­ren und dieses vorne dank Leuten wie Sané mit «mehr Tempo, Dynamik und Temperamen­t» auftritt. Der 59-Jährige weiss, dass er auf Risiko spielt, «aber ich bin bereit, dieses einzugehen, weil ich von den Jungen überzeugt bin».

Heute Abend heisst der Gegner Serbien. Es ist ein Testspiel, quasi ein 90-minütiges Aufwärmen für den Auftakt zur EM-Qualifikat­ion am Sonntag beim Erzrivalen Holland. Auf Löw lastet ein grosser Druck, denn auch ihm ist klar: Sein Weltmeiste­rbonus ist aufgebrauc­ht.

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AFP Vor der WM sortierte Joachim Löw (r.) Leroy Sané überrasche­nd aus, nun ist der Angreifer von Manchester City einer der Hoffnungst­räger.

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