Lichtsteiner: Darum hat er noch nicht genug
ZÜRICH. Die Captain- Frage ist aufgeschoben. Trotz seiner 35 Jahre plant Stephan Lichtsteiner mit der EM 2020.
Stephan Lichtsteiner, was ist Ihr Antrieb weiterzumachen?
Ich höre immer wieder: Willst du nicht auf dem Höhepunkt deiner Karriere zurücktreten? Aber wenn ich auf meine lange und erfolgreiche Karriere zurückschaue – wann war der Höhepunkt da? War es der erste Scudetto, der zweite? War es nach dem ersten ChampionsLeague-Final oder dem zweiten? Meine Challenge ist, Grenzen auszuloten, bis ich spüre: Das wars.
Wie kann man als Nati-Captain richtig abtreten?
Das ist wohl auch eine Charakterfrage. Es gibt solche, die wollen aus einer starken Position heraus abtreten, und jene, die einfach nicht mehr aufgeboten werden. Das ist der härtere Abgang.
Aber der ehrlichere?
Für mich hat sich die Frage nicht gestellt, weil ich noch Ziele habe.
Das bedeutet, dass Sie an der EM 2020 noch dabei sind?
Das ist das Ziel.
Was planen Sie für die Zukunft nach dem Fussball, wenn es dann einmal so weit ist?
Das weiss ich nicht. Ich habe keinen Plan, aber einige Ideen.
Zum Beispiel Nati-Supermanager, wie ihn Bernhard Heusler in seinem Bericht zur Lage der Nati fordert?
Ich habe die Erfahrung im Moment noch nicht. Natürlich würde ich darüber reden, und wenn ich jemanden an der Seite hätte, der mir hilft, in dieses Business reinzukommen, könnte das eine Option sein. Zurzeit bin ich sowieso noch Fussballer.
Bis Sommer bei Arsenal – und danach?
Das werden wir sehen, ob bei Arsenal oder nicht. Erste Gespräche haben stattgefunden. Wenn es für beide Seiten stimmt, werden wir uns finden. Ich bin in einer guten Position und relativ locker.