SVP versus «Blick»: Der Konflikt eskaliert
ZÜRICH. «Izzy» führte einen SVP- Politiker vor. Nun schlägt SVPWahlkampfleiter Alfred Heer zurück und attackiert den « Blick».
KONTROVERS Auf TeleZüri eskalierte am Dienstagabend der Konflikt zwischen dem Medienhaus Ringier und der SVP. In der Sendung «Talk Täglich» stritten SVP-Nationalrat Alfred Heer und «Blick»-Chefredaktor Christian Dorer über die Frage, ob «Izzy»-Redaktor Cedric Schild – sein Format gehört wie die Blick-Gruppe zu Ringier – SVP-Kantonsratskandidat Stefan Locher zu Wahlbetrug angestiftet habe. Heer verurteilte die Aktion und tobte, Dorer lobte den «Coup» und rechtfertigte die verdeckte Re- cherche mit der Aufdeckung eines Missstandes.
Dann ging Heer zum Angriff über. So habe ein «Blick»-Re- daktor einer SVP-Kandidatin folgendes Angebot gemacht: «Wenn er sie im Bikini fotografieren dürfe, dann schaue er im ‹Blick› dafür, dass sie gewählt werde.» Verschiedene Aargauer SVP-Exponenten bestätigen, dass es sich bei der Kandidatin um SVP-Grossrätin Karin Bertschi handelt, über die der «Blick» regelmässig berichtet hat. Ihre Parteikollegen berichten übereinstimmend, dass sie vor zwei Jahren nach der Wahl zur Grossrätin das besagte «Blick»-Angebot erhalten und abgelehnt habe. Der Aargauer SVP-Fraktionschef, JeanPierre Gallati, sagt: «Mit solchen Fotos habe ich kein Problem. Der ‹Blick› ist der ‹Blick›.» Bertschi und Heer waren gestern für einen Kommentar nicht zu erreichen. Auf Anfrage schreibt ein RingierSprecher lediglich: «Der Vorwurf trifft nicht zu.»