So hart geht der Bund gegen Drohnen-Piloten vor
ZÜRICH. Zwischenfälle mit Drohnen nehmen zu. In Zürich wurde ein Kind verletzt. Nun liegen Zahlen vor, wie oft der Bund für Piloten Bussen ausspricht.
Crash in der Parkanlage Bullingerhof in der Stadt Zürich. Eine Drohne stösst mit einem 6-jährigen Kind zusammen. Es wird am Gesicht und an der Hand leicht verletzt. Das zeigen Recherchen von 20 Minuten. Geschehen ist der Unfall bereits im Juni 2018. Grund für den Crash: Der 47-jährige Pilot hat das Steuergerät nicht richtig beherrscht.
Weil die Eltern des Buben auf einen Strafantrag verzichten, wird das Verfahren der Staatsanwaltschaft nicht aufgenommen. Tätig wird aber das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl). «Der Pilot hat gegen das Luftfahrtgesetz verstossen und die Drohne in fahrlässiger Weise so gesteuert, dass eine Person gefährdet wurde», schreibt das Bazl im Strafbescheid. Busse und Gebühren für den Piloten betragen 471 Franken.
Kein elektronisches Outdoor-Spielzeug hat zuletzt einen solchen Boom erlebt wie Drohnen. Inzwischen dürften Schweizer Haushalte über mehr als 100 000 Drohnen verfügen. Mit der Verbreitung steigen auch die Strafverfahren: «Seit wir eine signifikante Häufung von Drohnen-Vorfällen verzeichnen, hat das Bazl 17 rechtskräftige Strafbefehle erlassen», so ein Sprecher. 5 Strafbefehle wurden 2017 ausgesprochen, bereits 12 im Jahr 2018. 6 weitere Strafverfahren sind noch pendent.
Eine Gefahr sind Drohnen für Flugzeug- oder Helipiloten. Darum gilt im 5-Kilometer-
Radius um Flughäfen ein Drohnen-Flugverbot. Dieses wird regelmässig verletzt: 2017 meldeten Berufs- oder Privatpiloten dem Bazl 45 DrohnenSichtungen. 2018 gingen 28 Hinweise ein und 2019 bereits 4. In diesen Fällen können aber die Piloten meist nicht ermittelt werden.