Dynamiker auf dem Daten-Highway
LISSABON. Der neue BMW 3er hat digital aufgerüstet, ohne dem guten alten Fahrspass zu entsagen – im Gegenteil.
Freude am Fahren? Das wird immer unwichtiger. Heute gehts mehr um die Freude am Wischen, Scrollen und Tippen, und deshalb bietet die siebte Generation des BMW 3er alles, was das digitale Herz begehrt: vom grossen Touchscreen, bei dem sich gewisse Funktionen per Geste steuern lassen, über Digitalinstrumente bis hin zur neuen Sprachsteuerung, die analog zu Mercedes auf «Hey BMW» reagiert. Auch beim teilautonomen Fahren zeigt sich der 3er fortschrittlich: Er nimmt dem Fahrer so viel Arbeit ab, wie es der Gesetz geber erlaubt. Selbst wer im engen Parkhaus in eine Sackgasse gerät, lehnt sich ent spannt zurück, denn das Auto hat sich die letzten Meter Fahrweg gemerkt und befreit sich auf Knopfdruck selbsttätig aus der Bredouille.
Als rollenden Computer mag sich der schon über 15 Millionen Mal verkaufte MittelklasseKlassiker dennoch nicht verstanden wissen. Vielmehr lautet die Devise, das Neue zu tun, ohne das Alte zu lassen. So erhält der digital aufgerüstete 3er gleichzeitig ein analoges Fahrwerk mit breiterer Spur, tieferem Schwerpunkt und neuen Dämpfern. Der Eindruck, den der getestete 330i mit 258 PS damit hinterlässt: Die Limousine fährt hochpräzise ohne übertriebene Härte, reagiert feinfühlig, gerät in schnellen Kurven nicht aus der Ruhe – und bildet damit nach wie vor die sportliche Spitze des Segments. Dass die FahrspassIkone auch den stolzen Preisen treu bleibt, versteht sich von selbst: Der handgeschaltete 320d mit 150PSDiesel startet bei 50500 Franken.