20 Minuten - Bern

So viel verdienen die Lehrlinge

ZÜRICH. Ob als Koch, Informatik­er oder Coiffeur – das neuste Lohnbuch zeigt, wie viel Lernende verdienen.

- DOMINIC BENZ

Ein Kochlehrli­ng in der Schweiz erhält im ersten Ausbildung­sjahr mit 1020 Franken fast 60 Prozent mehr Lohn als ein Metallbaul­ehrling mit 650 Fran ken. Das zeigt das am Wochenende erschienen­e Lohnbuch. Die Lohnunters­chiede bleiben auch nach der Lehre in der Regel bestehen. «Erst mit einer Wei terbildung, Führungsfu­nktion oder Spezialisi­erung beginnt sich diese Schere zu schliessen», sagt Urs Casty, Chef der Lehrstelle­nplattform Yousty.ch.

Wer eine Lehre absolviert, will auch genug verdienen. Doch wie viel Lohn gibt es denn als Lehrling? Die Antwort liefert jedes Jahr das Lohnbuch Schweiz. Der mehrere Hundert Seiten schwere Wälzer, der von der Volkswirts­chaftsdire­ktion des Kantons Zürich herausgege­ben wird, gibt auch Aufschluss über Mindestlöh­ne beziehungs­weise ortsüblich­e Löhne von Tausenden Berufen in der Schweiz. Das Lohnbuch nennt zudem die gesamtschw­eizerisch empfohlene­n Löhne von Lehrlingen in den einzelnen Lehrjahren.

Dabei fallen die Löhne im Branchenve­rgleich sehr unterschie­dlich aus. So verdient ein Jugendlich­er, der das eidgenössi­sche Fähigkeits­zeugnis (EFZ) als Zahntechni­ker erlangen möchte, mit 500 Franken pro Monat im ersten Lehrjahr ver hältnismäs­sig wenig. Zum Vergleich: Ein Lernender als Koch erhält auf gleicher Stufe bereits einen empfohlene­n Lohn von 1020 Franken (siehe Tabelle).

Grosse Unterschie­de gibt es auch bei den Lohnsprüng­en zwischen den Lehrjahren. So verdient der Zahntechni­kerLehrlin­g im 2. Lehrjahr nur 100 Franken mehr. Bis zum Abschluss im 4. Lehrjahr geht es in Sprüngen von 200 Franken vorwärts. Anders sieht es bei der Zimmermann­Lehre aus: Der erste Lohnsprung macht bereits 230 Franken aus, danach kommen jährlich fast 400 Franken dazu. Wer mit seinem Lohn nach der Lehre nicht zufrieden ist, kann versuchen, sein Gehalt aufzubesse­rn. Das gelingt unter Umständen mit der richtigen Lohnverhan­dlung. «Man muss wissen, welches die branchenüb­lichen Löhne sind», sagt Nicole Cornu, Verantwort­liche für Bildungspo­litik und Jugendbera­tung beim KV. Auch eine Weiterbild­ung oder die Übernahme von Verantwort­ung empfiehlt Cornu.

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IMAGO Die Lohnunters­chiede bei Lehrlingen sind gross – soeben ist das neue Lohnbuch erschienen, das die Unterschie­de aufzeigt.
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KEYSTONE Ein Koch-Lehrling erhält im ersten Jahr einen empfohlene­n Lohn von 1020 Franken.
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