So viel verdienen die Lehrlinge
ZÜRICH. Ob als Koch, Informatiker oder Coiffeur – das neuste Lohnbuch zeigt, wie viel Lernende verdienen.
Ein Kochlehrling in der Schweiz erhält im ersten Ausbildungsjahr mit 1020 Franken fast 60 Prozent mehr Lohn als ein Metallbaulehrling mit 650 Fran ken. Das zeigt das am Wochenende erschienene Lohnbuch. Die Lohnunterschiede bleiben auch nach der Lehre in der Regel bestehen. «Erst mit einer Wei terbildung, Führungsfunktion oder Spezialisierung beginnt sich diese Schere zu schliessen», sagt Urs Casty, Chef der Lehrstellenplattform Yousty.ch.
Wer eine Lehre absolviert, will auch genug verdienen. Doch wie viel Lohn gibt es denn als Lehrling? Die Antwort liefert jedes Jahr das Lohnbuch Schweiz. Der mehrere Hundert Seiten schwere Wälzer, der von der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich herausgegeben wird, gibt auch Aufschluss über Mindestlöhne beziehungsweise ortsübliche Löhne von Tausenden Berufen in der Schweiz. Das Lohnbuch nennt zudem die gesamtschweizerisch empfohlenen Löhne von Lehrlingen in den einzelnen Lehrjahren.
Dabei fallen die Löhne im Branchenvergleich sehr unterschiedlich aus. So verdient ein Jugendlicher, der das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Zahntechniker erlangen möchte, mit 500 Franken pro Monat im ersten Lehrjahr ver hältnismässig wenig. Zum Vergleich: Ein Lernender als Koch erhält auf gleicher Stufe bereits einen empfohlenen Lohn von 1020 Franken (siehe Tabelle).
Grosse Unterschiede gibt es auch bei den Lohnsprüngen zwischen den Lehrjahren. So verdient der ZahntechnikerLehrling im 2. Lehrjahr nur 100 Franken mehr. Bis zum Abschluss im 4. Lehrjahr geht es in Sprüngen von 200 Franken vorwärts. Anders sieht es bei der ZimmermannLehre aus: Der erste Lohnsprung macht bereits 230 Franken aus, danach kommen jährlich fast 400 Franken dazu. Wer mit seinem Lohn nach der Lehre nicht zufrieden ist, kann versuchen, sein Gehalt aufzubessern. Das gelingt unter Umständen mit der richtigen Lohnverhandlung. «Man muss wissen, welches die branchenüblichen Löhne sind», sagt Nicole Cornu, Verantwortliche für Bildungspolitik und Jugendberatung beim KV. Auch eine Weiterbildung oder die Übernahme von Verantwortung empfiehlt Cornu.