Wer ist schuld am Food-Waste?
ZÜRICH. Coop- Kundin Franziska Wick bezichtigte den Händler des Food-Waste. Doch wer verschwendet eigentlich am meisten?
Rüebli, Bananen, Avocados: Die CoopKundin Franziska Wick prangerte an, dass dieses Essen in einer Dübendorfer Filiale im Abfall landete. Sie sei überrascht gewesen ob der vielen Reaktionen. Um die Verschwendung einzudämmen, seien viele Player gefordert – allen voran die Konsumenten, sagt sie.
Wie viele Lebensmittel gehen verloren?
Etwa zwei Millionen Tonnen einwandfreier Lebensmittel werden laut Foodwaste.ch in der Schweiz jährlich weggeworfen. Das entspricht einem Drittel der in der Schweiz produzierten Lebensmittel.
Wo gibts die grössten Verluste?
Fast die Hälfte dieser Esswaren wird in den Haushalten verschwendet: 45 Prozent der zwei Millionen Tonnen schmeissen private Haushalte weg. Jeder Schweizer entsorgt täglich fast eine Mahlzeit (320 Gramm) im Müll oder auf dem Kompost – rund die Hälfte davon wäre noch geniessbar. Damit vernichtet jeder Haushalt jährlich Lebensmittel im Wert von 500 bis 1000 Franken.
Was tun die Detailhändler?
Die grossen Tonnen voller Lebensmittel, die dort im Abfall landen, täuschen. Im Detailhandel fallen nur gerade 5 Prozent der Verluste an. Gleich gross ist der Anteil in der Gastronomie. 30 Prozent gehen bei der Verarbeitung verloren (durch das Aussortieren minderwertiger Ware), 13 Prozent in der Landwirtschaft (zu grosse, zu kleine oder unförmige Produkte).
Was kann der Konsument beisteuern?
Gezielter Frischprodukte kaufen, Menüs planen, Einkaufslisten machen: Bei grossen Wocheneinkäufen bleiben die Waren oft lange liegen. Produkte testen, meist sind sie über das Ablaufdatum hinaus geniessbar.