Trainerin Inka Grings führt ein Männerteam
STRAELEN. Inka Grings übernimmt als erste Frau einen deutschen Verein der obersten vier Ligen.
Inka Grings hatte eigentlich andere Pläne. Als kleines Mädchen wollte die Deutsche, geboren in Düsseldorf, Tennisspielerin werden. Der lokale Tennisclub hatte aber etwas dagegen. So schloss sich die Sechsjährige dem TSV Eller 04 an. Mittlerweile ist Grings 96-fache deutsche Nationalspielerin (64 Tore), Rekordtorschützin in der Frauen-Bundesliga (314 Treffer) und seit 2014 Trainerin.
Nun wird die 40-Jährige zur Pionierin: Sie übernimmt als erste Frau den Posten als Coach bei einem Männerverein aus den vier höchsten deutschen Ligen: dem SV Straelen aus der Regionalliga. Wie diverse deutsche Medien berichten, wird Grings das Amt als Trainerin gemeinsam mit Thomas Drotboom übernehmen. Die Aufgabe des Duos wird sein, den Aufsteiger vor dem Abstieg zu bewahren.
«Ich freue mich, dass Inka zugesagt hat. Sie hat viel Energie und kann die Ärmel hochkrempeln», sagte Hermann Tecklenburg, Vereinspräsident und Ehemann der ehemaligen Frauen-Nati-Trainerin und aktuellen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. Dieser hat bereits vor Grings’ Start viel Vertrauen in die dreifache deutsche Fussballerin des Jahres, über Kontraktdetails hätten sie bisher noch nicht gesprochen: «Wir kennen uns seit 20 Jahren. Einen Vertrag brauchen wir nicht.»
Stürmerin Grings ist in der Schweiz keine Unbekannte. Die zweifache Europameisterin spielte von 2011 bis 2013 für den FCZ. Grings schoss in 31 Partien 55 Tore und feierte zwei Schweizer Meistertitel und zwei Cupsiege (2012 und 2013) mit den Zürcherinnen.