Schon 1100 verstümmelte Delfine an Frankreichs Küste angeschwemmt
LACANAU. Tierschützer schlagen Alarm: Seit Januar wurden an der Atlantikküste Hunderte toter Delfine gefunden.
Die Bilder der französischen Strände machen betroffen. Sie zeigen tote Delfine, die nicht selten schwere Verletzungen aufweisen. Über 1100 von ihnen wurden in diesem Jahr bereits entdeckt. Laut Wissenschaftlern ist dies die höchste Zahl seit 40 Jahren. Es dürften sogar fünf- bis zehnmal mehr Delfine getötet worden sein. Lamya Essemlali, die Präsidentin von Sea Shepherd in Frankreich, vermutet, dass jährlich 6500 bis 10 000 Delfine in den Gewässern vor Frankreich sterben.
Die genaue Todesursache ist nicht bekannt. Essemlali geht laut «The Guardian» davon aus, dass die Delfine in die Netze von Hochseefischern geraten sind. Die Verletzungen zogen sie sich wohl beim verzweifelten Versuch zu, sich aus den Netzen zu befreien. «Delfine sind keine Fische, sondern Säugetiere, sie müssen zum Atmen an die Oberfläche kommen, sonst ertrinken sie», so die Aktivistin.
Sea Shepherd hat nun die Operation Dolphin Bycatch (DelfinBeifang) gestartet, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Die Organisation prangert vor allem die Fangmethode an, bei der zwei Hochseefischerboote auf der Jagd nach Seebarschen ein Netz zwischen sich durch delfinreiche Gewässer ziehen. Um die Tiere zu schützen, will die französische Regierung nun akustische Signale einsetzen. So sollen etwa Fischernetze ein Geräusch von sich geben, das Delfine verscheucht. Sea Shepherd fürchet aber bereits, dass die Fischer die Signale nicht einsetzen werden.