Fukushima: Nun werden die ersten Brennstäbe geborgen
TOKIO. Gut acht Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima hat der Betreiber mit der Bergung der ersten Brennstäbe begonnen. Die Aktion dauert über ein Jahr.
Wie der Energiekonzern Tepco gestern bekannt gab, sollen zunächst sieben unbenutzte Brennstäbe aus dem Abklingbecken des Reaktors 3 herausgeholt werden. Dort lagern insgesamt 566 abgebrannte sowie unbenutzte Brennstäbe. Ursprünglich sollte mit der Bergung bereits vor gut vier Jahren begonnen werden. Es gab aber immer wieder Probleme mit den Bergungsgeräten, Trümmern und der nach wie vor extrem hohen Strahlung.
Insgesamt lagern in den Abklingbecken der drei Unglücksreaktoren 1573 abgebrannte sowie unbenutzte Brennstäbe. Vor allem die enorme Menge an angebrannten und weiterhin strahlenden Brennstäben stellt eine grosse Herausforderung für die Arbeiter dar. Die geborgenen Brennelemente sollen in ein anderes, sichereres Becken auf dem Gelände der Atomruine umgelagert werden. Der Betreiber Tepco rechnet damit, dass die Bergung noch bis Ende März 2021 dauern wird.
Die Reaktoren 1 bis 3 waren am 11. März 2011 infolge eines Erdbebens und eines darauffolgenden Tsunamis zerstört worden – es kam zu Kernschmelzen. Wegen der radioaktiven Strahlung mussten damals rund 160 000 Anwohner fliehen. Noch immer können rund 30 000 Menschen nicht zurück. Es war die schlimmste Atomkatastrophe seit Tschernobyl 1986. Dieser Tage wurde bekannt, dass Rückstände von Cäsium 137 aus Fukushima nun auch in der Beringsee vor Alaska gefunden wurden. Schon vor Jahren waren an der Westküste der USA und Kanadas radioaktive Stoffe nachgewiesen worden.