«Anno 1800»: Spielend die Industrialisierung ankurbeln
STRATEGIE. Das AufbauStrategiespiel «Anno 1800 » ist ebenso eine Rückkehr zu den Wurzeln der Serie wie ein Fortschritt.
Die «Anno»-Reihe gehört zu einem von Deutschlands beliebtesten Game-Exporten. 1998 veröffentlichte das deutsche Gamestudio Blue Byte mit «Anno» das erste EchtzeitStrategiespiel der Reihe; mit «Anno 1800» steht nun Nummer sieben am Start. Laut eigenen Aussagen haben die Entwickler vor allem auch auf die Wünsche der Fans gehört. Zu diesen gehörte zum Beispiel, dass das Spiel während der Industrialisierung spielen soll. Blue Byte hat hingehört und ein erstklassiges Strategiespiel geschaffen. «Anno 1800» ist Städtebau-, Wirtschafts- und und Aussenpolitik-Simulation mit Handel, Diplomatie und Krieg in einem. Auf die Spieler wartet eine Kampagne, ein freies Sandboxspiel sowie ein Multiplayermodus.
Spieler fangen jeweils klein an. Auf einer Insel errichten sie die erste Ortschaft. Sie nutzen Baumaterialien einer aufgegebenen Siedlung. Bald wird aber selbst angebaut und gezüchtet: Holz für die Häuser, Fischereien und Lager für die Nahrung, Kartoffeln für den Schnaps und Schafe für die Kleider. Es braucht Märkte und eine Feuerwehr, Handelsrouten mit anderen Inseln entstehen. Sobald die Infrastruktur funktioniert, wird aufgerüstet. Aus Bauernhäusern werden Arbeitersiedlungen, die Schwerindustrie hält Einzug–inklusive Luft verschmutzung. Parks und kulturelle Stätten halten die wachsende Stadt attraktiv.
Mit «Anno 1800» kehrt Blue Byte an die Ursprünge der Reihe zurück und hat, was Spielerführung und Langzeitspass betrifft, dennoch riesige Fortschritte gemacht. Das Game ist ein Muss für alle Möchtegern-Grossindustriellen. JAN GRABE R
«Anno 1800» für PC; Blue Byte, Ubisoft.