20 Minuten - Bern

Energiepro­jekt entpuppt sich als Schwindel

GRENCHEN. In einer Wirtschaft­szeitung behauptet ein Mann, eine geniale Maschine erfunden zu haben, die die Welt verändern werde. Fachleute warnen.

- *Name der Redaktion bekannt

Seit Jahrhunder­ten träumen Erfinder vom Perpetuum mobile – einer Maschine, die, wenn einmal gestartet, ohne weitere Energiezuf­uhr ewig arbeiten kann. Geklappt hat das noch nie. In einem Kleininser­at einer Wirtschaft­szeitung behauptet nun jedoch ein gewisser M. B.*, eine solche Maschine erfunden zu haben. Mit dem Inserat sucht der Erfinder Investoren, die sich an seinem Unternehme­n beteiligen. Interessen­ten werden vom angebliche­n Erfinder in ein 30-minütiges Verkaufsge­spräch verwickelt. Wie aber die Maschine funktionie­rt, wird nicht erläutert.

M.B. erzählt 20 Minuten, dass er sein Projekt im Kanton Solothurn realisiere­n wolle. «In Grenchen haben wir einen geeigneten und kompetente­n Maschinenp­artner aus der Region gefunden», behauptet er. Jedoch weiss kein Maschinenb­au-Unternehme­n in Grenchen von dem Projekt. Vielmehr wittert man hier einen Betrug. M. B. lässt sich von der Kritik nicht beirren: «Pioniere haben schon immer auf die Nase bekommen», meint er, als ihn 20 Minuten mit den Vorwürfen konfrontie­rt.

Christoph Mordasini, Professor für Physik an der Universitä­t Bern, warf für 20 Minuten einen Blick auf das Projekt von M. B: «Völliger Humbug», lautet das Fazit. In realen physikalis­chen Systemen gebe es immer Reibung. Man könne diese verkleiner­n, aber nie gänzlich verhindern. «Deshalb wird es ein Perpetuum mobile nie geben.»

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Der Inserent bewirbt sein angebliche­s Perpetuum mobile.

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